Rofo 2008; 180 - VO_205_9
DOI: 10.1055/s-2008-1073466

Detektion von Lungenrundherden im Rahmen der Ganzkörper-MRT bei kontinuierlichem Tischvorschub

T Baumann 1, G Pache 1, JP Bartholomä 1, D Fisch 1, U Saueressig 1, Z Stankovic 1, O Schäfer 1, M Langer 1
  • 1Universitätklinik Freiburg, Abteilung Röntgendiagnostik, Freiburg

Ziele: Die Diagnostik von Lungenmetastasen ist immer noch eine große Herausforderung für die Magnetresonanztomographie (MRT), insbesondere im Rahmen von Ganzkörper-Untersuchungen. Das Ziel dieser Studie war es daher, die Detektion von pulmonalen Rundherden mit einer Turbo Inversion Recovery Magnitude (TIRM) Sequenz bei freier Atmung und kontinuierlicher Tischbewegung zu evaluieren. Methode: Bei 38 Patienten wurden insgesamt 41 Ganzkörper-MRT Untersuchungen und Computertomographien (CT) des Thorax durchgeführt. Die Sensitivitäten und positiven prädiktiven Werte zur Detektion von Lungenrundherden wurden anhand der unabhängigen und randomisierten Auswertung der MRT durch zwei Radiologen berechnet. Als Referenzstandard diente die Konsensusauswertung des Thorax-CT. Zusätzlich wurden in den MRT-Bildern 212 regions-of-interest (ROIs) randomisiert selektiert. Die Randomisierung erfolgte so, dass eine Hälfte de ROIs Rundherde verschiedener Größe enthielt und die andere Hälfte leere ROIs repräsentierte. Sechs Radiologen bewerteten die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein eines Rundherdes in jeder ROI auf einer 5-Punkt Konfidenzskala. Die Auswertung erfolgte mittels einer receiver-operator-characteristic (ROC) Analyse. Ergebnis: Im CT wurden insgesamt 312 Rundherde in 30 Untersuchungen gefunden. In einer patientenbasierten Auswertung zeigte die TIRM Sequenz eine Sensitivität von 81,8% und eine Spezifität von 94,7%. Erfolgte die Auswertung auf Basis der einzelnen Läsionen, so Betrug die Sensitivität zwischen 79,0% und 80,7% für alle Läsionen über 3mm Durchmesser bei hoher Detektionsschwelle und 84,6% bei niedriger Detektionsschwelle. Die Sensitivität nahm kontinuierlich mit der Läsionsgröße zu, so dass unabhängig von der Detektionsschwelle alle Rundherde über 12mm Durchmesser entdeckt wurden. Die ROC Analyse ergab eine mittlere Genauigkeit von 0.90 und Sensitivitäten über 90% bei einer Spezifität von 96,1% für Läsionen über 3mm. Für Läsionen über 6mm Durchmesser betrug die Genauigkeit 0,99. Schlussfolgerung: Die Verwendung einer TIRM Sequenz bei freier Atmung und bewegtem Tisch erlaubt die Detektion von Lungenrundherden im Rahmen der Ganzkörper-MRT und weist einer sehr hohe Genauigkeit für Läsionen über 6mm Durchmesser auf.

Korrespondierender Autor: Baumann T

Universitätklinik Freiburg, Abteilung Röntgendiagnostik, Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg

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