Rofo 2008; 180 - WS_108_3
DOI: 10.1055/s-2008-1073360

Palliation bei Knochentumoren

T Helmberger 1, RT Hoffmann 1, TF Jakobs 1, M Brandl 1
  • 1Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, München

In die letzten 10 bis 15 Jahren hat sich die Radiofrequenzablation zu einer weit gehend etablierten Therapie primärer und sekundärer Tumoren der Leber entwickelt. Darüberhinaus kamen die thermoablativen Techniken mittlerweile auch in anderen soliden Organen, wie zum Beispiel Nieren und Nebennieren, Weichteiltumoren, aber auch bei Lungen- und Knochentumoren zur Anwendung.

Im Gegensatz zu anderen Tumoren solider Organe bedeutet das Vorhandensein, beziehungsweise das progressive Wachstum von Knochentumoren in der Regel keine lebensbedrohende Situation, viel mehr jedoch eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität, wobei Tumor-assoziierte Symptome von Schmerz, über Destabilisierung bis hin zur massiven Behinderungen reichen können.

Die Bild-gesteuerte Radiofrequenzablation von Knochentumoren erlaubt eine exzellente lokale Tumorkontrolle und kann synergistisch zusammen mit Osteoplastie und/oder Radiotherapie angewendet werden. Hieraus resultieren die potentiellen Indikationen für die Radiofrequenzablation wie Stabilisierung vor Chirurgie, Radiotherapie oder Osteoplastie, Schmerzkontrolle, alternative Palliativtherapie bei Patienten, die schon einer Chemotherapie und/oder Strahlentherapie unterzogen wurden, oder die aus anderen Gründen einer Strahlentherapie oder chirurgischen Therapie nicht mehr zugeführt werden können.

In Fällen aktiver Infektionen, unmittelbarer Nähe des Tumors zu nervalen Strukturen und eines ausgedehnten, infiltrativen Wachstums, muss die Indikation zur Radiofrequenzablation jedoch äußerst sorgfältig evaluiert werden.

Auch wenn bisher die Datenlage zur Radiofrequenzablation von Knochentumoren noch eingeschränkt ist, so belegen die bisher vorliegenden Ergebnisse, dass die Methode eine substantielle Verbesserung der Lebensqualität liefern kann bei gleichzeitig hoher technischer Erfolgsrate und äußerst niedriger Morbidität bei Patienten, die im allgemeinen nicht mehr für die chirurgische Therapie oder andere systemische Therapien geeignet sind.

Lernziele:

Indikationen zur Radiofrequenzablation von Knochentumoren

Technische Durchführung der Radiofrequenzablation von Knochentumoren im Unterschied zur Ablation anderer solider Weichheitstumoren

Aktuelle Ergebnisse der Radiofrequenzablation von Knochentumoren

Korrespondierender Autor: Helmberger T

Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Englschalkinger Str. 77, 81925 München

E-Mail: thomas.helmberger@kh-bogenhausen.de