RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2008-1073288
Mustererkennung pulmonaler Berufskrankheiten in der HR-CT
Inhalationsschäden der Lunge können durch umweltbedingte Noxen und in besonderem Maße auch als Folge berufsbedingter Einwirkungen alveolargängiger Schadstoffe entstehen. Abhängig der Lungengängigkeit und von den Eigenschaften der Substanz führt die Einatmung von Fremdkörpern, Gasen, Dämpfen, Stäuben oder Rauchen zu sehr unterschiedlichen Folgeerscheinungen. Eine bedeutende medizinische und ökonomische Bedeutung haben die kollagenösen Pneumokoniosen, die aufgrund der Inhalation von fibrogenen Stäuben zu einer progredienten Lungenfibrosierung mit Funktionseinschränkung führen. Für die Reaktionen des Atmungssystems ist der Gehalt des inhalierten Staubes an kleinen, lungengängigen Partikeln ausschlaggebend. In die Lunge gelangen nur Teilchen mit einem Durchmesser unter 5µm. Der in den Lungenbläschen sedimentierte Anteil wandert über die Lymphspalten des Lungengewebes zu den Lymphknoten an der Lungenwurzel, wird dort deponiert und löst Gewebsreaktionen mit der Neubildung von Bindegewebsfasern aus. Gesundheitsschäden sind zu erwarten, wenn die Schutz- und Selbstreinigungsmechanismen überfordert sind.
Ergänzend zu der standardisierten Röntgen-Thoraxaufnahme in Hartstrahltechnik ist die Computertomographie in hochauflösender Technik (HR-CT) in der Diagnostik pulmonaler Berufskrankheiten die ausschlaggebende bildgebende Methode. Das HR-CT ist aufgrund der besseren Detailerkennbarkeit der konventionellen Röntgenaufnahme in der frühzeitigen Erkennung pathologischer Gewebsmuster deutlich überlegen.
Einige der pulmonalen Berufskrankheiten zeigen charakteristische radiologische Bildmuster, die eine korrekte Diagnose erlauben. In vielen Fällen ist der Zusammenhang aber nur aus einer Kombination von klinischem Bild, Arbeitsanamnese und radiologischen Bildbefund abzuleiten. Neben Erkrankungen wie Silikose und Asbestose werden pulmonale Berufskrankheiten vorgestellt, die durch metallische und organische Stäube sowie chemisch-irritative und toxische Noxen hervorgerufen werden.
Lernziele:
Bedeutung der HR-CT in der Diagnostik pulmonaler Berufskrankheiten
Mustererkennung von Pneumokoniosen in der HR-CT
Kollagenöse und nicht-kollagenöse Pneumokoniosen
Exposition und Pathophysiologie
Korrespondierender Autor: Rodenwaldt J
Knappschaftskrankenhaus Dortmund, Klinik für Radiologie, Wieckesweg 27, 44309 Dortmund
E-Mail: jens.rodenwaldt@kk-dortmund.de