Rofo 2008; 180 - RK_SP_402_1
DOI: 10.1055/s-2008-1073209

EBM in der Pulmonalarterienemboliediagnostik

A Dirisamer 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Wien

Die Computertomographie-Angiographie (CTA) hat sich in den letzten Jahren in der Diagnostik der akuten Pulmonalembolie als Modalität der 1. Wahl etabliert und hat auch aufgrund der gesteigerten Sensitivität durch den Einsatz von höherzeiligen Multidetektoren-CT-Scannern die Alternativmethoden Pulmonalangiographie und Ventilations-Perfusionsszintigraphie ersetzt. Die Ergebnisse evidenzbasierter Studien die Rolle der CTA als Referenzstandard in der Pulmonalembolie-Diagnostik.

Wesentliche Aufgabe der CT ist die genaue Risikostratifizierung, um ein optimales Patientenmanagement, eine geeignete Therapiestrategie und eine Prognoseabschätzung zu ermöglichen. Der Schweregrad der Pulmonalembolie kann computertomografisch mithilfe bestimmter Angiographie-Scores ermittelt werden. Diese sind einerseits der von der invasiven Angiographie adaptierte Miller- und Walsh-Score sowie der CT-definierte Quanadli- und Mastora-Score. Weiters versucht man mithilfe der EKG-getriggerten CT-Angiographie auch die akute Rechtsherzherzbelastung – die Hauptursache des akuten Herz- Kreislaufversagens bei akuter Pulmonalemolie – durch Ermittlung der Ventrikelauswurfleistung zu quantifizieren, wobei die Auswirkung auf die Patientenprognose in der Literatur unterschiedlich diskutiert wird.

Eine Zeiteinsparung im Patientenmanagement ermöglicht auch die gleichzeitige Darstellung der Beinvenen, vor allem des tiefen Systems, um eine mögliche Emboliequelle in der Peripherie zu diagnostizieren und eine rasche Therapie einleiten zu können.

Trotzdem muss in allen Fällen auch die Strahlenbelastung berücksichtigt werden, und bei inkonklusiver Klinik bzw. bei anderen Kontraindikationen wie Schwangerschaft, alternative Methoden in Erwägung gezogen werden.

Korrespondierender Autor: Dirisamer A

Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Währinger Gürtel 18–20, 1090, Wien

E-Mail: albert.dirisamer@meduniwien.ac.at