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DOI: 10.1055/s-2008-1070870
Häufigkeit regionärer Lymphknotenmetastasen beim operablen Prostatakarzinom: Analyse von 165 radikalen Prostatektomien
The incidence of regional lymph node metastases in operable prostatic carcinomaPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. März 2008 (online)

Zusammenfassung
Die Operationspräparate von 165 radikalen Prostatektomien wurden systematisch pathologisch-anatomisch untersucht. In 22 Fällen (13,3 %) fanden sich Metastasen in den obturatorischen und (oder) iliakalen Lymphknoten, dabei in zwölf Fällen Mikrometastasen mit einem Maximaldurchmesser unter 2 mm. Als N1 wurden zehn, als N2 sieben und als N4 fünf Fälle klassifiziert. Mit fortschreitendem Tumorstadium nahm die Zahl befallener Lymphknoten zu: von 10 % in T2 auf 26,3 % in T3. Alle metastasierten Tumoren hatten die Kapsel durchbrochen (P3), 77 % wiesen zudem eine Infiltration der Bläschendrüsen auf, und in 73 % waren die Tumoren mit einem Volumenanteil an der Prostata von mindestens 50 % groß. Daraus folgt, daß das Prostatakarzinom erst eine bestimmte Größe erreicht und die Kapsel überschritten haben muß, bevor es zur Absiedlung in die Lymphknoten kommt. Dabei steigt die Metastasierungsrate bei Bläschendrüseninfiltration um das Neunfache an. Alle metastasierten Prostatakarzinome waren pluriform gebaut, wobei in 73 % die Tumordifferenzierung in den Metastasen identisch war. Mit 91 % war die Quote übereinstimmender Befunde hinsichtlich der Lokalisation der Metastasen und des Tumors in der Prostata sehr hoch. Dieser Befund läßt eine regelhaft ablaufende, seitenbezogene Metastasierung vermuten, wobei die Gruppe der obturatorischen Lymphknoten offenbar im primären Lymphabflußgebiet der Prostata liegt. Die Frage nach der prognostischen Bedeutung regionärer Lymphknotenmetastasen kann noch nicht klar beantwortet werden.
Abstract
Operation specimens of 165 radical prostatectomies were examined systematically for their pathological anatomy. In 22 cases (13.3 %) there were metastases in the obturator and (or) iliac lymph nodes, in 12 cases these were micro-metastases with a maximal diameter of 2 mm. Ten were classified as N1, 7 as N2 and 5 as N4. Lymph node involvement increased with increasing tumour staging: from 10 % in T2 to 26.3 % in T3. All metastasizing tumours had invaded the capsule (P3), 77 % had additional infiltration of the seminal vesicles and in 73 % the tumour volume was at least 50 % that of the prostate. Thus prostate carcinoma must reach a certain size and penetrate the capsule before lymph node seeding occurs. The rate of metastases increases ninefold when the seminal vesicles are infiltrated. All metastasizing prostate cancers were polymorphic and in 73 % the tumour differentiation in the metastases was identical. The findings as regards localisation of the tumour in the prostate and the metastases correlated in 91 %. This result leads one to suspect a regular course of laterally localised spread in which the group of obturator lymph nodes appears to lie in the primary lymph drainage area of the prostate. The prognostic significance of regional lymph node metastases cannot yet be evaluated.