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DOI: 10.1055/s-2008-1070778
Verbesserung der Blutviskosität bei Sichelzellanämie durch Pentoxifyllin
Improvement of blood viscosity in sickle-cell anaemia by pentoxifyllinePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. März 2008 (online)
Zusammenfassung
Eine 18jährige Patientin mit homozygoter Sichelzellanämie (HbSS: HbS 65 % und HbF 4,9 %) litt seit dem sechsten Lebensjahr an schmerzhaften hämolytischen Krisen, die zuletzt fast wöchentlich auftraten. Nach Behandlung mit Pentoxifyllin (2,4 g täglich in drei fraktionierten Dosen) verringerte sich die Blutviskosität in vitro von 6,7 auf 4,9 (normal 4,3-5,3 bei 46 s-1), und die Erythrozyten-Filtration beschleunigte sich von 127 auf 77 s (normal 30-49 s). Hämolysen konnten durch Pentoxifyllin zwar nicht verhindert werden, aber die zuvor benötigte ständige analgetische Medikation war selbst während der Hämolysen nicht mehr erforderlich. Pentoxifyllin führt somit auch in vivo zu einer Verringerung der Blutviskosität und verbessert dadurch die Mikrozirkulation. Pentoxifyllin kann demnach ein prophylaktischer Effekt gegen die vasookklusiven Komplikationen der Sichelzellanämie zugeschrieben werden.
Abstract
An 18-year-old girl with homozygotic sickle-cell anaemia (HbSS: HbS 65 % and HbF 4.9 %) suffered from painful haemolytic crises since six years of age, these crises occurring almost weekly of late. Pentoxifylline (2.4 g daily in three divided doses) decreased blood viscosity in vitro from 6.7 to 4.9 (normal 4.3-5.3 at 46 s-1 shear rate) and erythrocyte filtration accelerated from 127 to 77 s (normally 30-49 s). Although pentoxifylline could not prevent haemolysis, previously necessary analgesics were no longer required, even during haemolytic crises. Thus the drug lowers viscosity also in vivo and thus improves microcirculation. It has a prophylactic effect against vaso-occlusive complications of sickle-cell anaemia.