Dtsch Med Wochenschr 1981; 106(6): 171-174
DOI: 10.1055/s-2008-1070279
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Glomustumoren: Pathologisch-anatomische Analyse von 58 Fällen mit besonderer Berücksichtigung infiltrativ wachsender Formen

Glomus tumours: morbid-anatomical analysis of 58 cases, especially infiltrated formsH. J. Leu
  • Institut für Pathologie der Universität Zürich (Direktion: Prof. Dr. Chr. Hedinger und Prof. Dr. J. R. Rüttner)
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Publication Date:
26 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Analyse von 58 Glomustumoren ergibt eine Bevorzugung des männlichen Geschlechts. Hauptlokalisation des Tumors ist die obere Extremität. Der Tumor ist meist klein, liegt in der Subcutis, gelegentlich subungual, und ist oft sehr schmerzhaft. Gelegentlich kommt er multipel vor. Histologisch ist die Mehrzahl der Tumoren abgekapselt und gehört zum angiomatösen Typ. Fälle mit überwiegenden Gefäßen vom Bautyp I nach Masson entsprechen dem sogenannten Angiomyom nach Schumacher. Diese Form des Tumors ist häufig an den unteren Extremitäten lokalisiert. Bei drei jüngeren Patienten fanden sich infiltrativ wachsende Weichteiltumoren an den unteren Extremitäten. In allen drei Fällen handelte es sich um histologisch nicht abgekapselte, angiomatöse Glomustumoren vom Bautyp des Angiomyoms. Zeichen der Malignität fehlten. Metastasen traten nicht auf. Auch wenn der Glomustumor zu den benignen Tumoren gehört, können doch nicht abgekapselte, angiomyomatöse Formen eine Tendenz zu infiltrativem Wachstum und zur lokalen Rezidivierung besitzen und daher klinisch semimaligne sein.

Abstract

Analysis of 58 glomus tumours revealed a higher incidence among males. The upper limbs were the most frequent site. The tumour is usually small, lies in subcutaneous tissue, occasionally subungual, and is often very painfull. There may be more than one tumour. Most of the tumours are encapsulated and of the angiomatous type. Cases with predominantly vessels of type I (after Masson) correspond to the so-called angiomyoma of Schumacher. This form of the tumour is frequently located in the lower limbs. In three younger patients infiltrating soft-tissue tumours were found in the lower limbs. In all three histological examination revealed non-encapsulated, angiomatous glomus tumour, type angiomyoma. There were no signs of malignancy and no metastases. Even though glomus tumours are classified among the benign tumours, there are non-encapsulated, angiomatous forms with a tendency to local infiltration and local recurrences. Clinically they are thus semi-malignant.