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DOI: 10.1055/s-2008-1070199
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Auswirkungen der Langzeitbeatmung auf das Bronchialsystem: Bronchoskopische, zytologische und mikrobiologische Verlaufsuntersuchungen
Effects of long-term ventilation on the bronchial tractPublication History
Publication Date:
26 March 2008 (online)
Zusammenfassung
An 50 Patienten einer internistischen Intensivstation wurden die Auswirkungen einer Langzeitbeatmung auf das Bronchialsystem mit Hilfe wiederholt durchgeführter Bronchoskopien untersucht und mit einem Score-System semiquantitativ beurteilt. Vor jeder Endoskopie wurde Trachealsekret zur mikrobiologischen und zytologischen Diagnostik entnommen, bei 20 Patienten erfolgte zusätzlich eine histologische Analyse der Bronchialschleimhaut. Ergebnisse: 1. Innerhalb von 24-48 Stunden nach Beginn einer Respiratortherapie treten Alterationen der Bronchialschleimhaut auf, deren Ausmaß rasch zunimmt, nach einer Beatmungsdauer von etwa 150-200 Stunden jedoch keine weitere Progredienz erkennen läßt. 2. Die endoskopische Beurteilung des Schweregrades der Schleimhautveränderungen stimmt mit den zytologischen und histologischen Befunden gut überein. 3. Die mikrobiologische Untersuchung führte bei 34 Patienten zu einem Erregernachweis. Bei acht von ihnen gingen die Schleimhautalterationen dem Erregernachweis zeitlich voraus. Das Ausmaß der Schleimhautveränderungen ist dabei von Art oder Zahl der Erreger unabhängig. Endoskopische Verlaufsuntersuchungen des Bronchialsystems unter Langzeitbeatmung dienen neben einer gezielten Bronchialtoilette und der Kontrolle der Tubuslage auch der Beurteilung von Schleimhautalterationen sowie der Therapiekontrolle von Bronchialinfekten.
Abstract
The effects of long-term ventilation were evaluated in 50 patients from a medical intensive care unit. The bronchial tract was investigated using repeated bronchoscopy and assessed by semiquantitative scoring. Prior to each endoscopy tracheal secretions were obtained for microbiological and cytological evaluation, in 20 patients histological analysis of the bronchial mucosa was done in addition. Results: 1. Within 24-48 hours after initiation of respirator ventilation alterations of the bronchial mucosa occur. The extent progresses rapidly, however no further increase of progression is to be observed after ventilation of approximately 150-200 hours. 2. Endoscopic assessment of the severity of mucosal changes correlates well with cytological and histologic results. 3. In 34 patients microbial agents could be demonstrated. In 8 of them mucosal changes preceded demonstration of microbial organisms. The extent of mucosal changes is independent of category or count of pathogen. Endoscopic follow-up investigations of the bronchial tract affected by long-term ventilation serve both direct bronchial clearing and control of position of the intubation tube as well as assessment of mucosal alterations and control of treatment of bronchial infection.