Dtsch Med Wochenschr 1984; 109(50): 1914-1917
DOI: 10.1055/s-2008-1069478
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Wirkung von Bisoprolol bei koronarer Herzkrankheit: Einfluß auf Herz-Kreislauf-Parameter und ischämische ST-Streckensenkung: Untersuchungen zur Wirkungsdauer

Effectiveness of bisoprolol in coronary-artery disease. Duration of action on cardiovascular parameters and ischaemic ST depressionG. Prager1 , G. Wagner2
  • 1Arzt für Innere Medizin/Kardiologie, Regensburg
  • 2Klinische Forschung, E. Merck, Darmstadt
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

In einem doppelblind randomisierten Cross-over-Versuch wurde die Wirkungsdauer des β1-selektiven Adrenorezeptorenblockers Bisoprolol nach oralen Einzeldosen von 5 und 10 mg über 24 Stunden bei zwölf Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit untersucht. Bei zwei Patienten erwiesen sich die Ischämiekriterien in den Kontrollergometrien als nicht reproduzierbar, so daß die Ergebnisse bei zehn Patienten ausgewertet werden konnten. An zwei Untersuchungstagen wurden im Abstand von einer Woche jeweils vor Applikation Ergometrien am Fahrradergometer bis zum Auftreten einer ST-Streckensenkung von wenigstens 0,3 mV, möglichst in Verbindung mit Anginapectoris-Beschwerden, durchgeführt. Vier, acht und 24 Stunden nach Applikation wurden die Ergometrien unter Beibehaltung von maximaler Wattstufe und Belastungsdauer wiederholt. Herzfrequenz und Druck-Frequenz-Produkt in Ruhe sowie die gleichen Parameter einschließlich der ST-Streckensenkung unmittelbar nach Belastungsabbruch wurden unabhängig von der Dosis während der gesamten Versuchszeit signifikant nach Einnahme von Bisoprolol gesenkt. Eine Abschwächung der Wirkung 24 Stunden nach Applikation war nicht erkennbar. Demnach ist für die Behandlung der stabilen Angina pectoris mit Bisoprolol eine Einmaldosierung pro Tag ausreichend.

Abstract

A beta-adrenoceptor antagonist, bisoprolol, was given by mouth, 5 and 10 mg doses per 24 hours, in a double-blind randomized cross-over trial to 12 patients with stable coronary-heart disease. Ischaemia criteria proved not reproducible in control ergometry tests on two patients, leaving ten patients for further evaluation. On two days, one week apart, bicycle ergometry was undertaken until the occurrence of ST segment depression of at least 0.3 mV, often associated with angina. Four, eight and 24 hours after the drug had been taken, the ergometry was repeated to the same maximal Watt level and duration of exercise. Heart rate and pressure-rate product at rest, as well as the same parameters including ST segment depressions immediately at the end of exercise, significantly fell after bisoprolol during the entire trial period independently of the dose. There was no sign of reduced effectiveness 24 hours after drug intake. The results indicate that treatment of stable angina with bisoprolol can be achieved with a single daily dose.