Gesamtcalcium oder ionisiertes Calcium? - Eine vergleichende Studie

Zusammenfassung

Die Bestimmung des ionisierten Calciums nach CO₂-Äquilibrierung des Serums und mit nachfolgender elektronischer Umrechnung des Meßwertes auf pH 7,40 (Ca²⁺ _corr) führt zu einer praktikablen Meßgröße für die Diagnostik des Calciumhaushalts. Die für die Bestimmung der aktuellen Calciumionenkonzentration erforderliche »anaerobe« Probenahme kann entfallen. Die Protein- oder Albuminkonzentration des Serums und das komplexgebundene Calcium sind als störende Einflußgrößen ausgeschaltet. Durch vergleichende Untersuchung der Seren von 54 Patienten mit Knochenmetastasen und Myelomen sowie von 300 anderweitig Erkrankten ließ sich zeigen, daß die Sensitivität des Ca²⁺ _corr für die Erfassung einer Hypercalciämie etwa doppelt bis dreimal so hoch ist wie diejenige des Gesamtcalciums und daß dessen Spezifität - jedenfalls bei Nichtberücksichtigung der Proteinkonzentration - mit 18-45 % »falsch«-erniedrigten Werten unzureichend ist.

Abstract

Determining ionized calcium after CO₂ equilibration of serum with subsequent electronic conversion to pH 7.40 (Ca²⁺ _corr) gives a practicable value for the diagnosis of calcium metabolism. »Anaerobic« sampling, necessary for the measurement of the actual calcium ion concentration, is obviated. Protein or albumin concentration in serum and complex-bound calcium do not interfere. Comparison of sera from 54 patients with bone metastases or myeloma, as well as from 300 patients with other diseases, indicate that the sensitivity of Ca²⁺ _corr in the diagnosis of hypercalcaemia is about twice or three times that of total calcium and that the latter's specificity - at least when ignoring protein concentration - is unsatisfactory with 18-45 % »falsely« reduced values.