Rezidivierende Hirnembolien bei nicht-bakterieller thrombotischer Endokarditis

Zusammenfassung

Eine 28jährige Patientin erkrankte an einer Thrombophlebitis migrans und einer rechtsseitigen Hemiparese mit motorischer Aphasie. Röntgenologisch zeigte sich ein pflaumengroßes, zentral einschmelzendes Infiltrat im rechten Lungenunterlappen. Durch eine transbronchiale Lungenbiopsie wurde ein bronchioloalveoläres Karzinom diagnostiziert. Im weiteren Verlauf entwickelten sich rezidivierende Hirninfarkte, an denen die Patientin starb. Als Ursache der Hirninfarkte fand sich bei der Obduktion eine nicht-bakterielle thrombotische Endokarditis. Die nicht-bakterielle thrombotische Endokarditis ist ein klinisches Syndrom, charakterisiert durch das Nebeneinander von arteriellen Embolien und Thrombosen der oberflächlichen und tiefen Venen. Sie entsteht in Assoziation mit verschiedenen Erkrankungen, besonders malignen Tumoren, und ist Ausdruck einer generalisierten Thromboseneigung.

Abstract

A 28-year-old woman developed thrombophlebitis migrans and right hemiparesis with motor aphasia. Chest X-ray revealed a plum-sized central infiltrate in the right lower lobe of the lung. Transbronchial lung biopsy showed bronchoalveolar carcinoma. Subsequently recurrent cerebral infarcts developed from which the patient died. Autopsy revealed nonbacterial thrombotic endocarditis as the cause of the cerebral infarcts. This form of endocarditis is characterized by the parallel occurrence of arterial emboli and thromboses of the superficial and deep veins. It develops in association with various diseases, especially malignant tumors, and is an expression of a generalized thrombosis disposition.