Dtsch Med Wochenschr 1988; 113(46): 1789-1794
DOI: 10.1055/s-2008-1067889
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Biofeedback-Behandlung bei Stuhlinkontinenz*

Biofeedback conditioning for faecal incontinenceP. Enck, U. Kränzle, J. Schwiese, M. Dietz, H. J. Lübke, J. F. Erckenbrecht, M. Wienbeck, G. Strohmeyer
  • Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Düsseldorf, Abteilung für Gastroenterologie (Direktor: Prof. Dr. G. Strohmeyer)
* Unterstützt mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Er 142/1)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 19 Patienten mit Inkontinenz unterschiedlicher Pathogenese wurde ein Therapieprogramm durchgeführt, mit dem die Patienten durch Signal-Rückmeldung (Biofeedback) lernen sollten, die Kontraktionskraft des externen Analsphinkters auf Dehnungsreize im Rektum zu erhöhen. Zur Objektivierung der Inkontinenz wurden Druckmessungen in den analen Sphinkteren vor und nach Therapie sowie 3 bis 6 Monate nach Ende der Therapie durchgeführt. Es zeigte sich, daß mittels Training die Kontraktionskraft der Sphinkter- und Beckenbodenmuskulatur signifikant erhöht werden konnte; zwölf Patienten wurden im Verlauf der Behandlung kontinent, sie blieben es auch bei der Nachuntersuchung. Die Therapie war vor allem bei denjenigen Patienten erfolgreich, bei denen eine organische Ursache der Inkontinenz vorlag und die besonders motiviert waren. Die Studie belegt ferner, daß Druckmessungen im Anorektum zur Diagnostik und Überprüfung von Therapieerfolgen bei der analen Inkontinenz geeignet sind.

Abstract

In 19 patients with incontinence of various causes a treatment programme was instituted in which by biofeedback training they would learn how to increase the force of contraction of the external anal sphincter in response to balloon distension of the rectum. The degree of incontinence was objectified by anorectal manometry before and after training, as well as 3-6 months after the end of training. This programme significantly increased the force of contraction of the sphincter and pelvic-floor musculature. Twelve patients became continent and have remained so at follow-up. The training regimen was especially successful in patients with an organic cause of the incontinence and those most highly motivated. The investigation also demonstrated that anorectal manometry is a suitable method for the diagnosis of and monitoring the response to treatment of anal incontinence.