Kompressionssonographie als Screening-Methode in der Thrombosediagnostik

Zusammenfassung

Bei 542 Patienten (220 Frauen, 322 Männer, mittleres Alter 61 [15-88] Jahre) einer internistischen Intensivstation, die alle routinemäßig einer Ultraschalluntersuchung des Beinvenensystems unterzogen worden waren, wurde die Thrombosehäufigkeit untersucht. In 62 Fällen (11,4 %) konnten bisher nicht bekannte Verschlüsse nachgewiesen werden, die in 27,4 % beide Beine betrafen. Mit 28,8 % waren thrombotische Verschlüsse am häufigsten bei Patienten mit maligner Grundkrankheit und mit 3,7 % am seltensten bei Patienten mit Herzinfarkt. 45 % der Thrombosen waren auf den Unterschenkel beschränkt. Bei 87 gestorbenen Patienten wurde eine Sektion durchgeführt, die bei 14 eine frische Lungenembolie ergab. Sonographisch ist jedoch nur bei 11 der 87 obduzierten Patienten zu Lebzeiten eine Beinvenenthrombose diagnostiziert worden, 8 davon gehörten zu den 14 Obduzierten mit frischer Lungenembolie.

Abstract

The incidence of thromboses in the leg was studied in 542 patients (220 women and 322 men, mean age 61 [15-88] years) in a medical intensive care unit who had routinely undergone ultrasound examinations of the venous system of the legs. Not previously known thromboses were demonstrated in 62 (11.4 %) of patients, bilaterally in 27.4 % of them. Thromboses were most frequent (28.8 %) in patients with malignant disease, rarest (3.7 %) in those with myocardial infarction. 45 % of thromboses were located solely in the lower leg. Autopsy, performed in 87 of the patients, revealed recent pulmonary emboli in 14. In eight of them venous thrombosis had been diagnosed by ultrasound before death, while the total number of leg vein thromboses identified in the 87 patients was 11.