Primär obstruktiver Megaureter, Erstdiagnose im Erwachsenenalter und therapeutische Konsequenzen

Zusammenfassung

43 erwachsene Patienten (Männer:Frauen = 30:13) mit 54 primär obstruktiven Megauretern wurden retrospektiv untersucht. Die Diagnose wurde nach Ausschluß infravesikaler Obstruktionen, Reflux oder neurogener Blasenentleerungsstörung gestellt. Hauptsymptome waren Schmerzen, Infekt oder Hämaturie. In 25 Fällen wurde eine Operation durchgeführt, 29 Fälle konnten konservativ behandelt werden. Die Kriterien der Operationsindikation werden diskutiert in Hinblick auf Symptomatik, Funktionsreserven der Niere, Transportkapazität des Hohlsystems sowie histologische Veränderungen des Ureters. Aufgrund des günstigen Verlaufes bei konservativer Behandlung ist die Operation, um nicht als kosmetischer Eingriff in Mißkredit zu geraten, auf genau definierte Komplikationen zu beschränken.

Abstract

43 adult patients with 54 primary obstructive megaureters (male:female = 30:13) were studied retrospectively. This diagnosis excludes infravesical obstruction, reflux or neurogenic disorders. Main symptoms were flank pain, infection and hematuria. In 25 cases an operation war performed, 29 were treated conservatively. The criteria for an operation are discussed in relation to the symptoms, the functional reserves of the kidney, the transportation capacity of the upper urinary tract and the histological changes of the narrow segment of the ureter. Operative treatment should be limited to welldefined complications such as deterioration of kidney function or recurrent infection to avoid disdredit as merely cosmetic procedure.