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DOI: 10.1055/s-2008-1059348
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Quecksilbersensibilisierung bei Amalgamfüllungen: Beurteilung aus dermatologischer Sicht
Mercury sensitization by amalgam fillings: assessment from a dermatological viewpointPublication History
Publication Date:
25 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Bei 88 Patienten (27 Männer, 61 Frauen, mittleres Alter 36,8 [18-68] Jahre), wurden wegen des Verdachts auf eine Amalgam- bzw. Quecksilberallergie Epikutantests durchgeführt; außerdem wurde die Mundschleimhaut klinisch beurteilt. In sieben Fällen ergab der Epikutantest eine Quecksilbersensibilisierung. Diese Patienten klagten häufiger über Mundschleimhautbeschwerden (fünf von sieben) als die Nicht-Sensibilisierten (30 von 81). Bei drei sensibilisierten Patientinnen war eine periorale Dermatitis nachweisbar, die in zwei Fällen nach Entfernung der Amalgamfüllungen abheilte. Bei zwei weiteren Patienten klangen danach auch Beschwerden wie Mundschleimhautbrennen bzw. rezidivierende Aphthen und Gingivitis ab. Im zeitlichen Zusammenhang mit der Entfernung der Füllungen, die in drei Fällen noch aussteht, nahmen das periorale Ekzem und Durchfälle bei jeweils einem Patienten zu. Diese Beobachtungen weisen darauf hin, daß die Reaktionen bei Quecksilberallergie uneinheitlich sind und große individuelle Unterschiede bestehen. Es erscheint nicht gerechtfertigt, von Amalgamfüllungen prinzipiell abzuraten oder diese zu verbieten. Nach Ersatz durch andere Materialien muß mit einer Zunahme anderer Allergien gerechnet werden.
Abstract
Epicutaneous tests were performed on 88 patients (27 men, 61 women; mean age 36.8 [18-68] years) thought to have an allergy against amalgam or mercury. In addition their oral mucosa was assessed clinically. The epicutaneous test was positive for mercury sensitization in seven patients, five of them reporting oral mucosa symptoms. Such symptoms also occurred, although less frequently, in non-sensitized patients (30 of 81). In three sensitized patients there was evidence of perioral dermatitis which in two of them cleared up after removal of the amalgam fillings. Two further patients had no further complaints, such as burning sensation on the oral mucosa, recurrent aphthous ulcers or gingivitis, after removal of amalgam fillings. In one patient each peroral eczema and diarrhoea aggravated after amalgam fillings had been taken out. - These observations indicate that responses to mercury allergy are not uniform and show considerable individual variations. There is no reason to advise against or prohibit the use of amalgam fillings. Their substitutions by other materials may well bring about other types of allergy.