Nicht-invasive Quantifizierung von Aortenund Mitralinsuffizienz: Vergleich zwischen dynamischer Magnetresonanztomographie und Farbdopplerechokardiographie

Zusammenfassung

Bei 23 Patienten (14 Männer, 9 Frauen, mittleres Alter 53 [19-75] Jahre) mit Aorten- (n = 13) oder Mitralinsuffizienz (n = 10) wurde der Schweregrad der Insuffizienz mit Hilfe der dynamischen Magnetresonanztomographie (MRT) und der Farbdopplerechokardiographie untersucht. Die Quantifizierung erfolgte durch die MRT in einer dem Vierkammerblick entsprechenden Darstellung. Bestimmt wurden dabei maximale Insuffizienz-Jetfläche (JF), das Verhältnis von Jetfläche zu linksventrikulärer Fläche (JF/LVF) bei Aorteninsuffizienz bzw. zu linksatrialer Fläche (JF/LAF) bei Mitralinsuffizienz sowie das Jetvolumen (JV) und das Verhältnis von JV zum jeweiligen Volumen der aufnehmenden Herzhöhle (JV/LW bzw. JV/LAV). Die Ergebnisse wurden mit den entsprechenden Flächenmessungen der Farbdopplerechokardiographie im Vierkammerblick verglichen. Eine Insuffizienz wurde bei einem Verhältnis JF/LVF bzw. JF/LAF von kleiner 0,2 als gering-, von 0,2-0,4 als mittel- und von größer 0,4 als hochgradig eingestuft. Bei den Patienten mit Aorteninsuffizienz korrelierten die Messungen der MRT mit denen der Farbdopplerechokardiographie bezüglich der Jetflächen mit r = 0,91, bezüglich der Verhältnisse JF/LVF mit r = 0,93 und bezüglich des Verhältnisses JV/LVV zum Verhältnis JF/LVF mit r = 0,92. Entsprechend korrelierten bei Mitralinsuffizienz die Jetflächen mit 0,93, JF/LAF mit r = 0,89 und JV/LAV zu JF/LAF mit 0,85. Die Schweregradeinteilung durch die MRT ergab eine Übereinstimmung mit der Farbdopplerechokardiographie bei Aorteninsuffizienz in zwölf von 13 Fällen (92 %) und bei Mitralinsuffizienz in neun von zehn Fällen (90 %), mit nur jeweils einer Abweichung um einen Schweregrad. Die MRT zeigt also bei der Quantifizierung von Aorten- und Mitralinsuffizienz eine hohe Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Farbdopplerechokardiographie und kann daher bei unzureichender Schallbarkeit als gleichwertige Alternativmethode eingesetzt werden.

Abstract

The degree of valvular regurgitation was measured by dynamic magnetic resonance imaging (MRI) and colour-Doppler echocardiography (CDE) in 23 patients (14 men, 9 women; mean age 53 [19-75] years) with aortic (n = 13) or mitral (n = 10) regurgitation. Quantification by MRI was from a section corresponding to the four-chamber view. In aortic regurgitation, maximal regurgitant jet area (JA), ratio of JA to left-ventricular area (JA/LVA) were measured, while in mitral regurgitation, the ratio of JA to left atrial area (JA/LAA) was measured, as well as jet volume (JV) and the ratio of JV to the corresponding volume of the receiving chamber (JV/LVV or JV/LVA). The results were compared with corresponding measurement obtained by CDE in the four-chamber view. The degree of regurgitation was graded as small if JA/LVA or JA/LAA, respectively, was less than 0.2, moderate if 0.2-0.4, and marked if more than 0.4. In the patients with aortic regurgitation the correlation between the two methods was r = 0.91 regarding the jet area, 0.93 regarding JA/LVA and 0.92 regarding JV/LW and JA/LVA. For mitral regurgitation the r values were 0.93 for JA, 0.89 for JA/LAA, and 0.85 for JV/LAV to JA/LAA. The grading of aortic regurgitation by MRI and CDE agreed in 12 of 13 patients (92 %), and in nine of ten (90 %) with mitral regurgitation (deviation by one degree of severity in each). These data indicate that quantification of aortic and mitral regurgitation gives similar results with MRI and CDE: thus, MRI is an equal substitute to CDE in patients with inadequate conditions for sonography.