Aktuelle Urol 1994; 25(3): 186-190
DOI: 10.1055/s-2008-1058223
Aus der Rechtsprechung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Ureterläsionen bei der Behandlung von Steinen mit der Zeiss-Schlinge: Haftungsrechtliche Problematik

Ureteral Injuries due to Stone Treatment with the Zeiss Loop: The Problem of LiabilityF. M. Almer, J. E. Altwein
  • Urologische Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder München
In memoriam Dr. Herbert H. Sparwasser
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Eine Auswertung der Gerichts-Schlichtungskammern und Versicherungsgutachten 1991 ergab 319 urologische Schadensfälle, an denen Läsionen von Niere und Ureter mit 4 (1,3 %) und der Ureter mit 24 (7,5 %) beteiligt waren. In der eigenen Gutachtensammlung waren seit 1978 bei 4 Fällen eine Ureterverletzung durch eine Zeiss-Schlinge Haftungsgegenstand; dreimal waren eine Nephrektomie, einmal eine End-zu-End-Anastomose notwendig. Die zivilrechtliche Klage wurde einmal zurückgewiesen, einmal in zweiter Instanz abgewiesen, zweimal wurde Schadenersatz (25 000 DM bzw. 30 000 DM gewährt). Ein Aufklärungsfehler wurde nicht festgestellt. Urologisch wäre je einmal die Nephrektomie bzw. eine Urosepsis bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie der Ureterläsion weniger wahrscheinlich gewesen. Gerichtlich wurde ebenfalls genau dies im Sinne einer Schadensbegrenzung bei Komplikationen hervorgehoben.

Abstract

The evaluation of 319 urological liability files in 1991 yielded 4 renoureteric (1.3 %) and 24 ureteric lesions (7.5 %). Within 15 years we were required to present an expert opinion in 4 cases of ureteral injury during Zeiss loop stone extraction which resulted in a nephrectomy in 3 patients and an end-to-end anastomosis. All 4 cases went to court. One case was withdrawn before the trial began, in one case the verdict led to the denial of a liability situation in the second trial; in two cases the patient was awarded 25,000 DM and 30,000 DM, respectively. Informed consent was available in all 4 cases, however, the court arrived at the conclusion that the containment of the damage is essential and based upon early recognition and proper management.