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DOI: 10.1055/s-2008-1057996
Kanaloplastik kombiniert mit Phakoemulsifikation
Hintergrund: Die Viskokanalostomie wird in einigen Zentren seit Jahren erfolgreich durchgeführt. Kombiniert mit der Phakoemulsifikation ergibt sich ein durchschnittlicher postoperativer Druckwert von ca. 15,4mm Hg. Dies liegt ca. 2–2,5mm Hg unter den Ergebnissen mit Viskokanalostomie alleine. Die konsequente Weiterentwicklung, die Kanaloplastik, soll in ihren Ergebnissen mit und ohne Phakoemulsifikation bewertet werden. Methode: Die Kanaloplastik ist eine rezente Weiterentwicklung der nichtpenetrierende Glaukomchirurgie. Hierbei wird der Schlemm'sche Kanal viskodilatiert und mithilfe einer 10–0 Prolene-Naht zur Vorderkammer hin ausgespannt. Dies soll stärker als bisher den transtrabekulären Fluss begünstigen und niedrigere postoperativen Tensionswerte ermöglichen. Wir stellen hier die Ergebnisse von 3 deutschen und 14 globalen, vornehmlich US amerikanischen, Zentren im Rahmen einer prospektiven, international angelegten Multicenterstudie der Kanaloplastik zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms vor. Ergebnisse: Präoperativ lagen bei den Patienten die Augendruckwerte durchschnittlich bei 23.7mm Hg (n=146, SD=5,1) mit durchschnittlich 1,8 Wirkstoffen. Nach 6 Monaten betrug der durchschnittliche IOD 15,3mm Hg (n=107, SD=3,4) mit 0,4 Glaukom Medikationen. Nach 12 Monaten betrugen die Werte 14,9mm Hg (n=95, SD=3,9) und 0,6 Medikationen, nach 18 Monaten 14,2mm Hg (n=30, SD=3,6) und 0,6 Medikationen. Keine „serious adverse events“ wurden bei den146 operierten Augen beobachtet. Die Häufigkeit operativer Komplikationen war gering. Am häufigsten waren Mikrohyphämata am ersten Tag postoperativ (n=31, 21,2%). Typische Filterkissen fanden sich nur in 8% der Augen bei der 12-Monats-Kontrolle. Die Ergebnisse verbesserten sich durch die Kombination mit Phakoemulsifikation. Bei den hierfür separat ausgewerteten 57 Augen betrug der postoperative Durchschnittsdruck lediglich 13,1mm Hg mit 0,1 Medikamenten 6 Monate und 14,0mm Hg mit 0,2 Medikamenten 12 Monate postoperativ. Fazit: Die Kanaloplastik als konsequente Weiterentwicklung der nichtpenetrierende Glaukomchirurgie kann insbesondere in Kombination mit Phakoemulsifikation eine suffiziente Drucksenkung bis zu 18 Monaten postoperativ mit geringem perioperativen Risikoprofil erzielen.