Rofo 1981; 134(5): 522-527
DOI: 10.1055/s-2008-1056404
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Anatomie, Röntgenologie und Klinik der Sakrumfrakturen

The anatomy, radiology and clinical features of fractures of the sacrumH. Schild, H. A. Müller, K. Klose, J. Ahlers, N. Hüwel
  • Institut für Klinische Strahlenkunde (Leiter: Prof. Dr. M. Thelen) Abteilung für Unfallchirurgie der Chirurg. Universitätsklinik (Komm. Leiter: Prof. Dr. G. Ritter) und Neurochirurgische Universitätsklinik (Direktor: Prof. Dr. K. Schürmann), Mainz
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Frakturen des Kreuzbeines werden bei der Erstuntersuchung Mehrfachverletzter in etwa 30 % übersehen. Die Klinik ist unspezifisch und wird durch die häufigen Begleitverletzungen oft überlagert. Unterbrechung oder Verwerfung kontrastierter Linien auf der a. p. Kreuzbeinaufnahme, nicht aber deren nur einseitige Erkennbarkeit, ergibt eindeutige Frakturhinweise. Bei der Beurteilung von Kreuzbeinaufnahmen empfiehlt sich daher das einzelne Abfahren der Linien und die Suche nach entsprechenden Veränderungen. Derartige Unterbrechungen und Verwerfungen kommen in etwa 2/3 der Längs- und 1/3 der Querfrakturen des Kreuzbeines vor. Außerdem sollte besonderes Augenmerk auf die lateral der kranialen Sakrumgelenkfortsätze gelegenen Kreuzbeinteile gelegt werden, da in dieser Region eine zu Frakturen prädisponierende Schwachstelle des hinteren Beckenringes vorliegt.

Summary

In the presence of multiple injuries, 30 % of fractures of the sacrum are missed on the first examination. The clinical features are non-specific and are often obscured by other injuries. Interruption or displacement of contrast lines on the A. P. view, if bilateral, are definite evidence of a fracture. In evaluating films of the sacrum it is therefore recommended that these lines be examined carefully. Such changes were found in two thirds of longitudinal and one third of horizontal fractures. Special attention should also be paid to the lateral and cranial articular processes, since these are areas of weakness in the pelvis and are predisposed to fracture.

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