Rofo 1984; 140(2): 174-178
DOI: 10.1055/s-2008-1052948
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ureterduplikation mit extravesikaler Uretermündung

Duplication of the ureter with extra-vesical terminationB. Steidle, K.-J. Wolf
  • Med. Strahleninstitut der Univ. Tübingen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. W. Frommhold)
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Der zu einem ektopisch mündenden Ureter gehörende Nierenanteil ist nahezu immer dysplastisch. Im allgemeinen überkreuzen sich die doppelt angelegten Ureteren, und die Mündung des ektopischen Ureters liegt kaudal der Mündung des Ureters der regulären Niere. Die extravesikale Einmündung führt bei Frauen zur Harninkontinenz, da sie häufig im Bereich der Vagina, der Labien oder des Dammes liegt. Beim Mann ist die klinische Symptomatik sehr viel diskreter. Die Fehlmündungen liegen hier meist im Bereich der Urethra, der Samenbläschen, des Ductus deferens oder des Nebenhodens. Die Entstehung einer Duplikation eines Ureters bzw. Megaureters mit Dysplasie des dazugehörenden Nierenanteils läßt sich weitgehend entwicklungsgeschichtlich erklären.

Summary

The renal segment supplying an ectopic ureter is nearly always dysplastic. Usually the ureters cross and the ectopic ureter terminates caudally in relation to the ureter from the normal portion of the kidney. Extra-vesical termination in women leads to urinary incontinence, since it frequently ends in the vagina or the labia. In men, the effects are much less noticeable. The ureters usually terminate in the urethra, the seminal vesicles, the ductus deferens or the epididymis. Duplication of a ureter or megaureter with dysplasia of the appropriate part of the kidney can be readily explained embryologically.

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