Rofo 1985; 143(10): 381-387
DOI: 10.1055/s-2008-1052830
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

MR- und CT-Untersuchungen bei Hirninfarkten im Akut- und Spätstadium

MR and CT examinations during the acute and late stage of cerebral infarctsH. Becker, R. Schwarzrock, H. Friedrich, H. Hundeshagen
  • Abteilung Neuroradiologie (komm. Leiter: Priv.-Doz. Dr. H. Becker), Abteilung Nuklearmedizin und spezielle Biophysik (Leiter: Prof. Dr. H. Hundeshagen) und Neurochirurgische Klinik (Leiter: Prof. Dr. H. Dietz) der Medizinischen Hochschule Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Mit MR eröffnen sich weitere nicht-invasive Möglichkeiten in der Diagnostik zerebrovaskulärer Erkrankungen. Dieses neue digitale Bildverfahren tritt in Konkurrenz zum CT. Es wurden 24 Patienten mit Hirninfarkten vergleichend mittels CT und MR untersucht, davon 12 in der Akutphase, dem Nekrose- und Resorptionsstadium, und 12 nach der 6. Woche, im Stadium der Zyste und Glianarbe. Infolge einer Verlängerung der Relaxationszeit T1 und T2 kommt es zu einer hohen Signaldifferenz zwischen infarziertem und gesundem Hirngewebe, weshalb der Hirninfarkt im MR-Bild auch schon innerhalb der ersten 24 Stunden eindeutig zu erkennen ist. Vorteilhaft ist MR ferner zum Nachweis von Hirninfarkten im Bereich von Pons und Medulla oblongata sowie zum Zeitpunkt des CT-Verschleierungseffektes (fogging effect), wenn man eine Kontrastmittelgabe vermeiden will. Probleme können gegenwärtig noch in der Abgrenzung des frischen Hirninfarktes von einer Blutung auftreten, aber auch in der Unterscheidung zum Gliom. Lange Meßzeiten und hohe Untersuchungskosten rechtfertigen z. Z. MR als ergänzende Methode zum CT nur in Ausnahmefällen.

Summary

MR offers an additional non-invasive means for the investigation of cerebro-vascular disease. This new digital imaging method competes with CT. Twenty-four patients with cerebral infarcts were examined by CT and MR; of these, 12 were in the acute stage of necrosis and resorption, and 12 were examined after six weeks following the formation of cysts and glial scars. Because of the increased relaxation time of T1 and T2, there is a large signal difference between infarcted and normal brain. Consequently, cerebral infarcts can be clearly recognised during the first 24 hours. MR also has advantages in demonstrating infarcts in the pons and medulla and if one wishes to avoid contrast enhancement during CT. Problems may arise in differentiating fresh infarcts from haemorrhage and from gliomas. At the present time, the length of the procedure and its high cost justify MR in exceptional circumstances only.