Bedeutung der Fundus-Beurteilung bei der Stadieneinteilung der Hochdruck-Krankheit im Vergleich zum Elektrokardiogramm und zur Nierendurchblutung*

Zusammenfassung

Im bei der Bluthochdruck-Krankheit die Aussagekraft des Fundusbefundes im Vergleich zu Störungen des Elektrokardiogramms oder der Nierenfunktion zu untersuchen, haben wir 728 Patienten erfaßt, die wegen einer Hypertonie im Zeitraum von zwei Jahren in die Deutsche Klinik für Diagnostik Wiesbaden eingewiesen wurden. Bei ihnen wurden zur Einordnung der Hypertonie eine zweimalige Blutdruckmessung, Spiegelung des Augenhintergrundes, EKG, Thorax-Röntgenbild und Laborprogramm angefertigt. Bei 100 von diesen 728 Patienten haben wir den effektiven Nierenplasmafluß mittels Clearance-Verfahren gemessen. Aufgrund unserer Untersuchungen halten wir die Fundusspiegelung im Vergleich zum EKG und zur Messung des effektiven Nierenplasmaflusses für die relevanteste Methode zur Beurteilung früher und weiter fortgeschrittener Stadien der Hochdruckerkrankung.

Summary

In order to determine the relevance of ophthalmoscopic findings in cases of hypertension as compared to electrocardiographic abnormalities and disorders of the renal function, the authors examined 728 patients admitted to the German diagnostic Clinic (Wiesbaden) with hypertension over a period of 2 years. In all cases blood pressure was measured twice, and ophthalmoscopy, electrocardiography, a chest X-ray, and a laboratory checkup were performed. The effective renal plasma flow was measured in 100 cases using the 131 iodine-Hippuran clearance method. The results revealed that ophthalmoscopy is the most reliable method for classifying early and more advanced stages of hypertension, as compared to ECG and measurement of the effective renal plasma flow.