Klin Monbl Augenheilkd 1986; 189(12): 442-444
DOI: 10.1055/s-2008-1050849
Klinische Studien

© 1986 F. Enke Verlag Stuttgart

Zur Pathogenese der Hurrican-Keratitis

Pathogenesis of Hurricane KeratitisF. Hoffmann
  • Augenklinik des Klinikums Steglitz der Freien Universität Berlin (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. H. Witschel)
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Publikationsverlauf

Manuskript erstmals eingereicht 18.3.1986

Zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 25.4.1986

Publikationsdatum:
11. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Hurrican-Keratitis tritt als Epithelerkrankung von Hornhauttransplantaten auf, und zwar unabhängig von einer speziellen lokalen postoperativen Therapie. Die Epitheldefekte sind wirbeiförmig angeordnet und haben Ähnlichkeit mit Satellitenfotos von Wirbelstürmen. Die Fluoreszeinanfärbung der Hornhautoberfläche läßt bereits vor der Entstehung der Keratitis punctata wirbeiförmige Figuren erkennen, die einer unterschiedlichen Dicke des Tränen-films in Wirbelform entspricht. Den Irregularitäten des Tränenfilms liegt ein unregelmäßiges Profil der Hornhautoberfläche zugrunde, dessen funktionelle Folge der irreguläre Astigmatismus ist. Das unregelmäßige Oberflächenprofil wiederum wird verursacht durch die Adaptierung nicht kongruenter Wundränder und durch zu fest angezogenen Fäden. Besonders bei der Verwendung von Healon® ist man geneigt, die Fäden fest anzuziehen, da mit einer postoperativen Drucksteigerung und dadurch mit einer Fistelbildung zu rechnen ist. Somit scheint die Hurrican-Keratitis indirekt auch eine Folge der Verwendung von Healon® zu sein.

Summary

Hurricane keratitis is an epithelial disorder of corneal transplants which occurs irrespectively of the type of local postoperative therapy used. The epithelial defects show a vortex-like arrangement resembling satellite photos of whirlwinds. Even before the development of punctate keratitis, fluorescein staining of the corneal surface reveals vortex-like figures corresponding to a varying thickness of the tear film in a vortex-like configuration. The irregularities in the tear film are due to an irregular profile of the corneal surface, the functional result of which is irregular astigmatism. The irregular surface profile in turn is caused by the approximation of incongruent wound edges and by sutures being too tightly drawn. Particularly when Healon® is used, there is a tendency to draw the sutures tight, since a postoperative pressure increase with subsequent fistulation must be expected. Hurricane keratitis thus also appears to result indirectly from the use of Healon®.

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