Klin Monbl Augenheilkd 1987; 190(3): 173-175
DOI: 10.1055/s-2008-1050350
© 1987 F. Enke Verlag Stuttgart

Zur Häufigkeit des Pseudo-Exfoliations-Syndroms in enukleierten Augen

Frequency of Pseudoexfoliation Syndrome in Enucleated EyesV. Henke, G. O. H. Naumann
  • Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. G. O. H. Naumann)
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Publikationsverlauf

Manuskript erstmals eingereicht 16.5.1986

zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 1.8.1986

Publikationsdatum:
11. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

455 enukleierte Bulbi (1980-1985) wurden histologisch auf ein Pseudo-Exfoliations-Syndrom untersucht. Die typischen Veränderungen ließen sich am deutlichsten an den Ziliarzotten der Pars plicata diagnostizieren. Bei Erstuntersuchung von Routineschnitten wird die Diagnose oft übersehen. Unter 323 unausgewählten Augen mit Sekundärglaukom, die nach Erblindung wegen Schmerzen enukleiert werden mußten, war das Pseudo-Exfoliations-Syndrom in 11 Augen (3,4%) vertreten. Dagegen trat es in 132 Augen mit intraokularen Tumoren nur einmal auf. Unsere Untersuchung liefert Anhaltspunkte dafür, dass das Pseudo-Exfoliations-Syndrom überproportional häufig deletäre Sekundärveränderungen nach sich zieht, die zur Enukleation eines Auges führen.

Summary

A total of 455 enucleated globes were examined for a Pseudoexfoliation syndrome. The typical alterations could be diagnosed most clearly from the ciliary processes. The diagnosis is frequently missed in first examinations of routine sections. Among 323 nonselected eyes with secondary glaucoma, which had to be enucleated following painful amaurosis, Pseudoexfoliation syndrome was found in 3.4%. On the other hand, in 132 eyes with intraocular tumors it was found only once. Our examinations provide indications that Pseudoexfoliation syndrome possibly causes an unusually high incidence of deleterious secondary changes which render enucleation necessary.