Klin Monbl Augenheilkd 1988; 193(8): 169-173
DOI: 10.1055/s-2008-1050240
© 1988 F. Enke Verlag Stuttgart

Ergebnisse kernspintomographischer Untersuchungen bei endokriner Orbitopathie

Results of Magnetic Resonance Imaging in Endocrine OrbitopathyP. Pedrosa1 , P. Pfannenstiel2 , M. Just1 , H. P. Higer1 , Ch. Utech2 , J. Brederhoff2 , K. G. Wulle3
  • 1Fachbereich Kernspintomographie, Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden
  • 2Fachbereich Nuklearmedizin, Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden
  • 3Fachbereich Ophthalmologie, Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden
Further Information

Publication History

Manuskript erstmals eingereicht 14.12.1987

zur Publikation in der varliegenden Form angenommen 10.2.1988

Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 65 Patienten mit endokriner Orbitopathie wurde mittels Tl- und T2-gewichteten Kernspin-Tomogrammen die Orbita untersucht. Zusätzlich wurden pixelweise T2-Werte aller extraokulären Augenmuskeln ermittelt. Bei 54,8% aller untersuchten Augenmuskeln konnte bei koronarer Schnittführung eine Verdickung eines oder mehrerer Augenmuskeln nachgewiesen werden. Eine den Nervus opticus im Bereich der Orbitaspitze gefährdende Verdickung der Augenmuskeln fand sich bei 30,1% der untersuchten Patienten. Ein Zusammenhang zwischen Augenmuskeldicke und T2-Wert konnte nicht nachgewiesen werden. Es fand sich vielmehr eine hohe Korrelation zwischen dem Anstieg des Augeninnendruckes während der Blickrichtungstonographie und den gemessenen T2-Werten. Diese Ergebnisse implizieren eine hohe Wertigkeit des T2-Parameters bei der Beurteilung des Aktivitätsstadiums des Augenmuskelbefalls der endokrinen Orbitopathie und liefern ein diagnostisches Instrument von prognostischer Bedeutung im Rahmen dieser Erkrankung.

Summary

Magnetic resonance imaging (T1- and T2-weighted) was performed in 65 patients with Graves' disease. In addition, T2 relaxation times of each ocular muscle were measured. Of the muscles thus studied, 54.8% showed a thickening in coronary tomograms. An interaction between the optic nerve and the thickened ocular muscles at the apex of the orbit was suspected in 30.1%. It could not be confirmed that the thickening of the muscles and the T2 value were related. However, there was a high correlation between the rise in intraocular pressure and the T2 relaxation time. These results imply that the T2 relaxation time is extremely useful in interpreting the activity of Graves' disease and provide a diagnostic tool of prognostic value in monitoring and treating this disease.