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DOI: 10.1055/s-2008-1047860
Triterpenreiche Pflanzen als Rohmaterial für neue antitumorale, antiinflammatorische, antibakterielle, antivirale und hepatoprotektive Präparate
Triterpene sind weitverbreitete sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind unter anderem in Rinden von Bäumen oder im Oberflächenwachs von Blättern oder Früchten enthalten. Vor allem für die Triterpensäuren Oleanol-, Betulin- und Ursolsäure werden diverse pharmakologische Wirkungen beschrieben. Sie wirken antitumoral, antiinflammatorisch, antibakteriell, antiviral und/oder hepatoprotektiv. Das macht sie zu interessanten Wirkstoffen, deren Nutzung als Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel möglich ist. Dazu müssen sie aus der Pflanze extrahiert und gegebenenfalls aufgereinigt werden. Für die Triterpenoide aus Birkenkork ist ein Verfahren bekannt, mit dem ein Triterpen-Trockenextrakt mit mehr als 90% Triterpenen hergestellt werden kann.
Gegenstand dieser Untersuchung war es, dieses Verfahren auf andere Pflanzen anzuwenden, um triterpensäurereiche Trockenextrakte herstellen zu können. Da in der Literatur wenig quantitative Daten über den Triterpensäuregehalt von Pflanzen und Pflanzenteilen verfügbar sind, wurde nach geeigneten Ausgangsmaterialien gesucht. Ingesamt haben wir den Triterpengehalt von mehr als 80 Pflanzen und Pflanzenmaterialien bestimmt (ASE, GC-FID). Für die Gewinnung von Triterpen-Trockenextrakt wurden triterpensäurereiche Materialien ausgewählt und diese mit n-Heptan extrahiert. Die Quantifizierung des Trockenextrakts erfolgte mittels GC-FID gegen externe Standards. Es konnte gezeigt werden, dass je nach Pflanzenmaterial Trockenextrakte mit hoher Konzentration an Oleanol-, Betulin- und/oder Ursolsäure hergestellt werden können. Sie stellen ein interessantes Ausgangsmaterial für pharmazeutische Entwicklungen oder für Nahrungsergänzungsmittel dar.