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DOI: 10.1055/s-2008-1047774
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Chlamydia-pneumoniae-Infektion in einer Familie
Chlamydia pneumoniae infection in a familyPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung
Anamnese und klinischer Befund: Eine 38jährige Patientin erkrankte an einer respiratorischen Infektion mit Peribronchitis, Sinusitis, nächtlichen Hustenanfällen und Ohrenschmerzen. Die Beschwerden bestanden über einen Zeitraum von 11 Wochen.
Diagnostik, Therapie und Verlauf: Serologisch fand sich ein stark erhöhter Titer in der »Chlamydien-KBR«. Bei daraufhin durchgeführten Kontrolluntersuchungen der Familienmitglieder ließ sich Chlamydia (C.) pneumoniae aus Rachenabstrichen des Ehemannes und der beiden Töchter anzüchten. Dagegen gelang bei der Mutter der Keimnachweis nicht; bei ihr war 5 Tage vor der Untersuchung eine Therapie mit Roxithromycin begonnen worden. Etwa 3 Wochen vor der Erkrankung der Mutter waren bei beiden Töchter grippale Infekte mit Husten und subfebrilen Temperaturen aufgetreten. Der Vater hatte ebenfalls grippeartige Beschwerden, die sich spontan nach einigen Tagen besserten. Bei der Mutter und der älteren Tochter führten eine Antibiotikatherapie mit Roxithromycin zur Besserung der Beschwerden. Bei der jüngeren Tochter wurde keine solche Therapie durchgeführt, da sie zum Zeitpunkt des Keimnachweises beschwerdefrei war. Bei ihr traten 12 Wochen nach Krankheitsbeginn Gelenkbeschwerden im Sinne einer reaktiven Arthritis und nach weiteren 5 Wochen eine Konjunktivitis auf.
Folgerungen: Vermutlich hatten zunächst die Töchter eine C-pneumoniae-Infektion und infizierten dann die Eltern. Während die Erkrankung bei der älteren Tochter und dem Vater relativ schnell wieder abklang, erkrankte die Mutter am schwersten. Bei ihr fanden sich die serologischen Kriterien für eine Erstinfektion im Erwachsenenalter, während bei den Töchtern trotz Erregernachweis serologisch die Diagnose einer akuten C. pneumoniae-Infektion nicht zu stellen war.
Abstract
History and symptoms: For 11 weeks a 38-year-old woman had suffered from a respiratory infection with peribronchitis, nocturnal coughing fits and earache.
Investigations, treatment and course: The Chlamydia-CFR titre was raised. Subsequent throat swabs of her husband and two daughters grew Chlamydia pneumoniae (C.p.), but not in her case; 5 days earlier she had been started on roxithromycin. 3 weeks before the patient fell ill her two daughters had a flu-like illness with cough and subfebrile temperature and her husband also had flu-like symptoms, which regressed after few days. Antibiotic treatment with roxithromycin improved the symptoms in the mother and older daughter, but the younger daughter was not given treatment because she had no symptoms at the time the microorganism had been isolated. She developed joint symptoms, like those of reactive arthritis, 12 weeks after the mother's illness had begun, and conjunctivitis 5 weeks later.
Conclusions: It is likely that the daughters had the C.p. infection first and then infected their parents. While the father's and older daughter's illness quickly regressed, the mother became quite ill. Her serology was positive for a primary infection in adulthood, but in the daughters the serology was negative and, despite demonstration of the organism, the diagnosis of acute C.p. infection could not be made.