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DOI: 10.1055/s-2008-1047627
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Die endoskopische Untersuchung des Dünndarms mit Push-Enteroskopie: Eine prospektive Untersuchung
The value of push enteroscopy of the small bowel: a prospective studyPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung: Trägt die partielle endoskopische Untersuchung des Dünndarms mit Push-Enteroskopie bei umfangreicher Vordiagnostik unter verschiedener Indikationsstellung (unklare intestinale Blutungsquelle, chronische Diarrhöe, Verdacht auf Dünndarmlymphom) zur Klärung der Diagnose bei? Was sind die Ergebnisse der Enteroskopie und welcher klinische Stellenwert der Untersuchung ergibt sich hieraus?
Patienten und Methodik: In unsere prospektive Anwendungsbeobachtung wurden konsekutiv 56 Patienten (29 Männer, 27 Frauen, mittleres Alter 63 Jahre) aufgenommen. Dabei war die Hauptindikation zur enteroskopischen Untersuchung bei 79 % der Patienten die Suche nach einer unklaren intestinalen Blutungsquelle (Gruppe A), bei 16 % der Patienten die Abklärung einer chronischen Diarrhoe oder Sprue (Gruppe B) und bei 5 % die Tumor- bzw. Lymphomsuche (Gruppe C). Die Untersuchung wurde am nüchternen Patienten unter Sedoanalgesie mit einem Push-Video-Enteroskop durchgeführt, das im Gegensatz zur Sonden-Enteroskopie den Vorteil der Interventionsmöglichkeit bietet.
Ergebnisse: Bei 27 % der Patienten der Gruppe A zeigten sich pathologische Befunde, insbesondere Angiodysplasien, in einem Fall ein blutendes Leiomyom. Etwa die Hälfte dieser Patienten konnte endoskopisch interventionell behandelt werden, ohne daß im Beobachtungszeitraum von im Mittel sechs Monaten eine Operation erforderlich war. Die andere Hälfte der Patienten mußte jedoch operativ behandelt werden, entweder, weil die Erkrankung es erforderte, oder weil die Blutung persistierte. Es war also von Blutungsquellen in tieferen Dünndarmabschnitten auszugehen, die der endoskopischen Untersuchung nicht zugänglich waren. Auch durch die Push-Enteroskopie können höchsten 50 % der Gesamtlänge des Dünndarms untersucht werden. Bei den Patienten der Gruppen B und C zeigten sich keine pathologischen Befunde.
Folgerung: Bei unklarer gastrointestinaler Blutungsquelle sollte vor einer anstehenden Operation die enteroskopische Untersuchung vorgeschaltet werden, da im Einzelfall dadurch ein operativer Eingriff vermieden werden kann. Für andere Indikationsstellungen scheint dieses Verfahren wenig zur Diagnostik beitragen zu können.
Abstract
Objective: To evaluate whether push enteroscopy of the small bowel (PES), undertaken after extensive previous investigations in suspected intestinal bleeding from an uncertain Site, chronic diarrhoea or lymphoma of the small intestine, contributes to the diagnosis, and to ascertain the results of PES and its clinical significance.
Patients and methods: 56 consecutive patients (29 men, 27 women; mean age 63 years) were investigated prospectively. The main indications for PES were the search for the source of intestinal bleeding in 79 % of patients (group A), chronic diarrhoea or tropical sprue in 16 % (group B) and search for tumour of lymphoma in 5 % (group C). PES was always performed in fasting patients under sedation/analgesia using a Video PES, which contrary to catheter enteroscopy provides a Channel for Intervention.
Results: in group A 27 % of patients were found to have lesions, in particular angiodysplasias, or (in once case) leiomyoma. Half of these patients were successfully treated endoscopically without later surgical intervention being required (mean follow-up of six months). In the other half Operation became necessary, either because the disease itself indicated it or the bleeding persisted, the source being in the more distant small intestine and thus not accessible to endoscopic intervention: only 50 % of the length of the small intestine proved to be within reach of the instrument. No abnormalities were discovered in patients of groups B and C.
Conclusion: In cases of gastrointestinal bleeding from an uncertain source PES should be performed first, because in many cases it may obviate surgical intervention. But PES seems to contribute little of diagnostic value in other indications.