Klinische Neurophysiologie 2008; 39(1): 10-18
DOI: 10.1055/s-2008-1046783
Originalia

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Empfehlungen für die Ausbildung „Evozierte Potenziale”- Mindestanforderungen für die Durchführung - Indikationen, Fehlerquellen und Befunde

Evoked Potentials - Requirements and Standards in Clinical ApplicationsH. Buchner 1 , J. Claßen 2 , W. F. Haupt 3 , E. Kunesch 4 , V. Milnik 5 , W. Paulus 6 ,  Kommission Evozierte Potenziale der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN)
  • 1Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
  • 2Neurologische Klinik Universitätsklinikum Würzburg
  • 3Klinik für Neurologie Universitätsklinikum Köln
  • 4Neurologische Klinik Bezirksklinikum Mainkofen/Deggendorf
  • 5Neurologische Klinik St. Augustinus Krankenhaus Düren
  • 6Zentrum Neurologische Medizin, Abteilung klinische Neurophysiologie, Universitätsklinikum Göttingen
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Publication History

Publication Date:
27 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Evozierten Potenziale (EP) sind in Praxis und Klinik lange etablierte Methoden. Zur Durchführung wurden Standards entwickelt, die Mindestanforderungen festlegen. Für die Qualitätssicherung in der Routine ist zudem die Kenntnis häufiger Fehler in der Ableitung entscheidend. Für die einzelnen Modalitäten der EP werden Vorschläge für deren Indikationen gegeben und die Wertung von häufigen Befunden.

Abstract

Evoked potentials are well established in the field of clinical neurology. Standards defining minimal requirements have been developed. For the puropse of quality control, possible errors in the measurement of EPs and in the interpretation of results have to be known. Indications to measure EPs are presented together with the assessment of frequent results.

Literatur

  • 1 Deuschl G, Eisen A. Recommendations for the practice of clinical neurophysiology.  Electroenceph. clin. Neurophysiol.. 1999;  ((Suppl. 52))
  • 2 Jörg J, Hielscher H. Evozierte Potenziale in Klinik und Praxis. Berlin: Springer 1997
  • 3 Buchner H, Noth J. Evozierte Potenziale, Neurovegetative Diagnostik, Okulographie. Stuttgart New York: Thieme 2005
  • 4 Maurer K, Lang N, Eckert J. Praxis der evozierten Potenziale. Darmstadt: Steinkopff 2005
  • 5 Stöhr M, Dichgans J, Buettner UW, Hess Ch W. Evozierte Potenziale. Berlin: Springer 2005
  • 6 Vogel P. Kursbuch Klinische Neurophysiologie EMG - ENG - Evozierte Potentiale. Stuttgart New York: Thieme 2006

Anlage

Mittlerer Zeitbedarf für:

  • Beobachtung und Einschätzung des Verhaltens, Information des Patienten über den Untersuchungsablauf, Schaffung einer entspannten arbeitsgerechten Situation

  • Applizieren der Elektroden incl. Hautreinigung, Widerstandskontrolle und -korrektur

  • Ableitdauer einschließlich Reproduktion

  • Entfernen der Elektroden, Beschriftung der Aufzeichnung, abschließende Reinigung der Haut, Anfertigen des Protokolls

    VEP 25 min

    AEP 40 min

    SEP 40 min - bei Vier-Kanal Messung 45 min

    MEP 28 min nur kortikale Stimulation

    MEP 20 min nur spinale Stimulation

    MEP 40 min spinale und kortikale Stimulation

Angaben in Minuten, die in 80% der Fälle erreichbar sind.

Nicht berücksichtigt sind: Zeitaufwand für die Erfassung in der Patientendatei, Bereitstellung von Vorbefunden, Wartezeiten.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. H. Buchner

Knappschaftskrankenhaus

Klinik für Neurologie

Dorstener Straße 151

45657 Recklinghausen

Email: hbuchner@kk-recklinghausen.de

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