Klin Monbl Augenheilkd 1991; 199(12): 409-414
DOI: 10.1055/s-2008-1046105
© 1991 F. Enke Verlag Stuttgart

Koagulationsindikation bei der diabetischen Makulopathie

Photocoagulation in Diabetic MaculopathyD. Pauleikhoff, C. Vatteroth, T. Heinrichs, A. Wessing
  • Universitätsaugenklinik Essen (Direktoren: Prof. Dr. Th. N. Waubke, Prof. Dr. A. Wessing)
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Publikationsverlauf

Manuskript erstmals eingereicht 4.5.1991

zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 29.5.1991

Publikationsdatum:
11. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Makulaveränderungen bei 333 Augen von 266 Diabetikern wurden analysiert. Hierbei wurden in einem zentralen Areal innerhalb von 250 µm die Foveola und einem Areal außerhalb dieses Radius die Anzahl der Mikroaneurysmen, die Fläche der Lipidab-lagerungen und der intraretinalen Blutungen sowie das Ausmaß von Fluoresceinleckagen und Kapillarokklusionen ausgewertet und in jeweils 4 Untergruppen zusammengefaßt. Die Verteilung dieser Befunde wurde zwischen drei unterschiedlichen Visusgruppen (<0,2; 0,2-0,5 und 0,6-1,0) statistisch verglichen. Hierbei zeigte sich eine direkte Korrelation der Anzahl der peripheren Mikroaneurysmen und des Ausmaßes des zentralen intraretinalen Ödems mit einem abnehmendem Sehvermögen. Diese Parameter können somit als Indikatoren für den Schweregrad der diabetischen Makulopathie angesehen werden. Der Vergleich der Befunde nach sechs Monaten Nachbeobachtung zeigte zudem das Ausmaß des zentralen, foveolären intraretinalen Ödems als den entscheidenden Risikofaktor einer drohenden Visusminderung. Das Auffinden eines solchen intraretinalen Ödems kann somit als Leitsymptom einer Koagulationsindikation gelten.

Summary

Macular changes of 333 eyes of 266 diabetic patients were analized regarding number of microaneurysms, area of intraretinal lipids and hermorrhages and the amount of leckage and capillary occlusion in fluorescein angiography. The changes were observed in a central and peripheral area centered around the fovea. The distribution of the changes observed were correlated with the visual acuity of the patients. Only the number of peripheral microaneurysms and the presence of foveal intraretinal edema correlated with a reduction in visual acuity. These parameters are therefore clinical indicators for the severity of diabetic maculopathy. Regarding the visual acuity after a minimal follow up of six months the presence of foveal intraretinal edema was the most important factor with a high risk of short term visual loss. The presence of foveal-macular edema might therefore be the most important indicator for macular photocoagulation treatment.