Klin Monbl Augenheilkd 1993; 203(7): 10-18
DOI: 10.1055/s-2008-1045644
© 1993 F. Enke Verlag Stuttgart

Strichskiaskopie - Optische Prinzipien und praktische Empfehlungen

Streak Retinoscopy, Optical Principles and Practical RecommendationsG. Kommerell
  • Direktor der Abteilung Neuroophthalmologie und Schielbehandlung der Universitäts-Augenklinik Freiburg
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Publikationsverlauf

Manuskript erstmalig eingereicht am 5. 12. 92

in der vorliegenden Form angenommen am 12. 3. 93

Publikationsdatum:
08. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die optischen Prinzipien der Strichskiaskopie werden an Zeichnungen und an Modellversuchen dargestellt. Die in der Pupille des Probanden zu beobachtenden Lichtphänomene werden auf zweierlei Weisen erklärt: Bei der ersten Erklärung wird die Bewegung des Strichbildes auf der Patientenretina betrachtet (bzw. deren Projektion in den Raum); diese Erklärung ist im anglo-amerikanischen Sprachraum üblich und hat zu der Bezeichnung ”Retinoskopie“ geführt. Bei der zweiten Erklärung wird die Abschattung des Lichtbündels durch die Pupillen des Untersuchers und des Patienten betrachtet; diese im deutschen Sprachraum übliche Erklärung hat zu der Bezeichnung ”Skiaskopie“ geführt (σκια=Schatten). - Die praktischen Empfehlungen beziehen sich auf die Skiaskopie am Phoropter sowie auf die Untersuchung von Kindern mit und ohne Zykloplegie. Ferner werden besprochen: die Messung des Akkommodalionserfolgs, die Beurteilung von Medientrübungen und von Brechungsunregelmäßigkeiten sowie die Analyse von optisch bedingten Gesichtsfeldausfällen, wie etwa Refraktionsskotomen.

Summary

The optical principles of streak retinoscopy are demonstrated by diagrams and by optical models. The phenomena observed in the proband's pupil are being explained in two ways: In the first explanation, the image on the proband's retina and its movements are considered, or rather their projection into space; this explanation corresponding to the term “retinoscopy” is commonly used in English textbooks. In the second explanation, the limitations of the light bundle by the proband's and the observer's pupils are considered; hence the term skiascopy (σκια=shadow), commonly used in the German literature. The practical hints include retinoscopy through the phoropter, suggestions for the examination of children both with and without cycloplegia, the measurement of accommodation, the detection of opacities and irregularities in the optical media, and the analysis of visual field defects caused by optical anomalies, such as refraction scotomas.