Aktuelle Rheumatologie 1995; 20(1): 4-12
DOI: 10.1055/s-2008-1043739
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische und technische Untersuchungsverfahren bei der Generalisierten Tendomyopathie (Fibromyalgie-Syndrom)

Clinical and Technical Methods of Examination in Generalized Tendomyopathy (Fibromyalgia-Syndrome)J.  Lautenschläger1 , W.  Brückle2 , H.  Zeidler1
  • 1Abteilung Rheumatologie im Zentrum für Innere Medizin und Dermatologie, Medizinische Hochschule Hannover
  • 2Abteilung Rheumatologie Rheumaklinik Sonnengarten, Bad Nenndorf
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Februar 2008 (online)

Abstract

Generalized tendomyopathy (Fibromyalgia) is a syndrome characterized by extensive, chronic musculoskeletal pain. Beside pain the second important feature is the low pressure pain threshold (PPT). The low PPT occurs most clearly at the typical tender points. Compared to healthy controls also in other locations of the musculoskeletal system the PPT is lowered. In these locations the PPT may extend to a level, that would normally only be reached in typical tender points. The importance of tender points for ACR- and Müller-Criteria will be discussed and the differences of assessment by manual palpation and dolorimetric measurement will be described.

Radiographic examinations of the spinal column frequently reveal bad posture. Histologic findings give no evidence of degenerative or inflammatory disease. New results of magnetic resonance spectroscopy, positron emission tomography, pO2-measurement and electromyography are presented and the studies of muscle strength measurement are reviewed.

Zusammenfassung

Die generalisierte Tendomyopathie (Fibromyalgie) ist ein Syndrom, das durch ausgedehnte, langanhaltende Schmerzzustände im Bewegungsapparat gekennzeichnet ist. Neben diesen Schmerzzuständen ist das zweite wichtige Merkmal die herabgesetzte Druckschmerzschwelle (DSS). Dies kommt besonders deutlich an den typischen Druckpunkten (Tender points) zum Ausdruck. Aber auch an anderen Stellen im Bewegungsapparat ist die DSS im Vergleich zu Gesunden herabgesetzt und kann sogar auf ein Niveau absinken, das normalerweise nur von den typischen Druckpunkten erreicht wird. Auf die Bedeutung dieser Druckpunkte für die Diagnose wird anhand der ACR- und der Müller-Kriterien eingegangen. Unterschiede zwischen manueller Palpation und dolorimetrischer Messung der Druckpunkte werden beschrieben.

Radiologisch zeigen sich vermehrt Fehlhaltungen der Wirbelsäule. Die histologischen Befunde sprechen gegen die Annahme, daß es sich um eine entzündliche oder degenerative Muskelerkrankung handelt. Neuere Untersuchungsergebnisse, die mittels Magnetresonanzspektroskopie, Positronenemissionstomographie, pO2-Messungen und Elektromyographie gewonnen wurden, werden vorgestellt. Weiterhin wird auf die Bedeutung von Muskelkraftmessungen eingegangen.