Eur J Pediatr Surg 1990; 45(1): 3-8
DOI: 10.1055/s-2008-1042540
Vortrag

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Emotionale Reaktionen von Kindern auf den Krankenhausaufenthalt

Emotions and Reactions of Children to HospitalisationL.  Breitkopf
  • Westf. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Haard, 4370 Marl-Sinsen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Abstract

Two central problems concerning the emotions and reactions of children to a stay in a hospital combined with an operation are dealt with from a psychological point of view: 1. Why is a stay in a hospital still being equated with suffering? and 2. What do we know empirically about the emotions and reactions of children? It is explained and discussed why even the most recent textbooks have not been able to take into account the development or research since 1980 and are therefore rendering a distorted image. The present state of the art is described. The following findings are presented amongst others: The preoperative fear or anxiety of children has been overestimated; postoperative behavioural anomalies and disturbances of the feeling tone have been observed in about two-thirds of the children younger than approximately 3œ years of age. However, independent of the negative mental sequels, positive ones are also possible. Outpatient surgery does not offer any advantages to the child compared to operations with short-term inpatient treatment (however, disadvantages have not been seen, either).

Zusammenfassung

Zwei zentrale Fragen, die die emotionalen Reaktionen von Kindern auf einen Krankenhausaufenthalt mit Operation betreffen, werden aus psychologischer Sicht behandelt: 1. Warum werden auch heute noch Krankenhausaufenthalte mit psychischem Leiden gleichgesetzt und 2. was ist an empirischen Befunden über emotionale Reaktionen von Kindern heute bekannt? Es wird erläutert und diskutiert, warum auch neueste Lehrbücher die Entwicklung des Forschungsstandes seit 1980 nicht berücksichtigen konnten und deshalb eine ,,schiefe" Darstellung geben. Der derzeitige Erkenntnisstand zum Fachgebiet wird erläutert. Unter anderem werden folgende Befunde dargestellt: Die präoperative Ängstlichkeit der Kinder wurde bislang überschätzt, postoperative Verhaltensauffälligkeiten und Befindlichkeitsstörungen sind bei ca. ⅔ der Kinder, die jünger sind als ca. 3 œ Jahre, beobachtet worden. Es können aber - unabhängig von den negativen - auch positive psychische Folgen auftreten. Ambulante Operationen bieten im Vergleich zu Operationen mit stationärem Kurzzeitaufenthalt für das Kind keine Vorteile (es können aber auch keine nachteiligen Befunde berichtet werden).

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