Z Orthop Unfall 1989; 127(1): 25-31
DOI: 10.1055/s-2008-1040084
© 1989 F. Enke Verlag Stuttgart

Das Wirbelkörperimplantat als Behandlungsprinzip bei Tumoren und Metastasen der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule

The Vertebral Implant as a Therapeutic Principle in the Treatment of Tumors and Metastases of the Thoracic and Lumbar SpineP. Wuisman1 , J. Polster1 , A. Härle1 , H. H. Matthiaß1 , P. Brinckmann2
  • 1Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Direktor: Professor Dr. H. H. Matthiaß)
  • 2Institut für Experimentelle Biomechanik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Leiter: Professor Dr. P. Brinckmann)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über den klinischen Verlauf von 31 Patienten mit Primärtumoren oder Wirbelsäulenmetastasen, die mit einer Verbundosteosynthese mit Wirbelkörperimplantat therapiert worden sind, berichtet. Das Ziel der chirurgischen Behandlung der Wirbelsäulentumore ist die Beseitigung der Raumbeengung und damit die Entlastung des Myelons und der Wurzeln sowie die Wiederherstellung der Stützfunktion der betroffenen Segmente. Von den 31 Patienten konnten eine subjektive und objektive Besserung bei 64,5 Prozent festgestellt werden. Unverändert war das Ergebnis bei 22,5 Prozent der Patienten. Neue Symptome traten bei 13,0 Prozent auf. Nach tumorspezifischer Aufschlüsselung der Gesamtüberlebenszeit ergab sich für Plasmozytome ein günstiger Verlauf von etwas mehr als 2 Jahren. Für Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen belief sich die Zeitspanne auf 10 Monate. In fast allen Fällen, bei denen postoperativ eine Besserung der Ausgangssymptomatik erreicht worden war, konnte die Symptomatik auf Dauer gebessert werden. Wir sehen daher in der ventralen Ausräumung und gleichzeitigen Stabilisierung, evtl. kombiniert mit einer dorsalen Stabilisierung, die Möglichkeit, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Bei der von uns angewandten Operations-technik kann eine ausreichende Stabilität der Wirbelsäule erreicht werden, die eine rasche Mobilisierung der Patienten ermöglicht.

Abstract

We report the clinical course of 31 patients suffering from primary tumors or vertebral metastases treated by osteosynthesis with vertebral body implant. Surgical treatment of vertebral tumors aims at eliminating the compression, thus relieving the myelon and the roots as well as the reestablishment of the supporting function of the involved segments. Subjective and objective improvement was found in 64.5 per cent of the 31 patients. The conditions remained the same in 22.5 per cent. New symptoms occured in 13.0 per cent. After tumor specific evaluation of the over-all survival period, plasmacytoma were found to have a more favourable course of a little more than two years. Patients with vertebral metastases died after an average of 10 months. In nearly all cases with postoperative improvement on the initial symptoms and signs, the symptoms could be improved permanently. We thus regard ventral curettage and parallel stabilisation, may be combined with dorsal stabilisation, as a means of improving the quality of life in these patients. By using the surgical technique employed by us sufficient stabilisation of the vertebral column can be achieved in order to enable quick mobilisation of the patients.