Z Orthop Unfall 1994; 132(3): 193-200
DOI: 10.1055/s-2008-1039962
© 1994 F. Enke Verlag Stuttgart

Prinzipien der Orthesenbehandlung bei neuromuskulären Erkrankungen

Principles of Orthotic Treatment in Paralytic DisorderL. Döderlein
  • Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. med. H. Cotta)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Orthesenversorgung stellt einen wichtigen Bestandteil in der Behandlung von Lähmungspatienten dar. Die Effizienz einer Orthese ist umso größer, je differenzierter die Indikation hierzu gestellt wird. Eine Orthese kann vorhandene Restfunktionen nur unterstützen, nicht aber ersetzen. Die Grenzen für eine Orthesenversorgung sind dann erreicht, wenn der zur Korrektur einer Deformität erforderliche Druck die Belastbarkeit der Haut übersteigt und wenn der Energieaufwand zur Fortbewegung zu groß wird. Deshalb muß die Orthesenversorgung bei neuromuskulären Erkrankungen häufig als kombinationsbehandlung mit operativen Maßnahmen gesehen werden. Sie stellt keine Konkurrenz zur operativen Orthopädie dar. Oberstes Gebot ist die Versorgung im Behandlungsteam. Tabelle 2 informiert über die wichtigsten Merkregeln bei der Orthesenversorgung neuromuskulärer Erkrankungen.

Abstract

Orthotic treatment has always been one of the main principles in palsy treatment. The effectiveness is always dependent on an exact indication. An orthosis may only support remaining functions but can never act as a substitute. The limitations of any orthotic treatment are the pressure tolerance of the skin and the energy expenditure exerted during the orthotic use. A combination of surgery and orthotics (surgical-orthotic integration; Rose 1986) may by required to give the optimum result. The orthosis must not be seen as a substitute for appropriate surgery. In order to achieve the best result a team approach is recommended in every instance.

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