Z Orthop Unfall 1994; 132(2): 102-111
DOI: 10.1055/s-2008-1039827
© 1994 F. Enke Verlag Stuttgart

Erste klinische Ergebnisse mit wärmebehandelten homologen Knochentransplantaten

First Clinical Results with Heat-Treated Bone AllograftsJ.-H. Kühne1 , H. J. Refior1 , V. Jansson1 , G. DeToma, K.-P. Liepold1 , U. Verpoorten2
  • 1Aus der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (Dir.: Prof. Dr. H. J. Refior)
  • 2Radiologische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (Dir.: Prof. Dr. J. Lissner)
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Publication Date:
15 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Verschiedene Maßnahmen zur Behandlung von homologen Knochentransplantaten mit dem Ziel insbesondere der HIV-Inaktivierung werden gegenwärtig diskutiert, um die Sicherheit in der Transplantation zu erhöhen. Nach tierexperimentellen Untersuchungen stellt die Wärmebehandlung bei 65° C eine Möglichkeit dar, die das Einwachsverhalten der Knochentransplantate nicht beeinträchtigt. In der vorliegenden klinischen Studie werden die Ergebnisse von 49 Tansplantationen mit entsprechend thermisch vorbehandelten Transplantaten vorgestellt und mit 37 konventionellen Transplantationen verglichen. Die durchschnittlichen Nachuntersuchungszeiten in den beiden Gruppen betrugen 24 und 29 Monate, die Wiederfindungsquoten 90% bzw. 76%. Bei der röntgenologischen Auswertung nach einem eigenen modifizierten Score fiel eine geringe Verzögerung in der knöchernen Einheilung zwischen der 39. und 52. Woche auf, im übrigen waren keine Unterschiede im Verlauf und in den Ergebnissen feststellbar. Die Komplikationsraten betrugen 11,4% vs. 10,7%. Insgesamt scheint das vorgestellte Aufbereitungsverfahren für Knochentransplantate eine praktikable Methode für die klinische Praxis zu sein. Zusätzlich zu den bekannten Knochenbankrichtlinien sollte daher die Wärmebehandlung weiter optimiert und erprobt werden, um das trotz des 3-Monats-Tests verbleibende Restrisiko zu senken.

Abstract

Several ways for HIV inactivation in bone allografts are being discussed. These methods must be efficient, but they must not compromise biologic properties of the allografts. According to animal studies. moderate heat treatment of bone allografts in a 65° C waterbath has no adverse effects on osseoinlegration. A clinical follow-up study of 49 patients with heat treated bone allografts was conducted. 37 patients with conventional cryopreserved allografts were included in the study as controls. Average follow-up time was 27 months. Results were evaluated by clinical and X-ray examination, using a modified radiologic score. No significant differences in the two groups were detected, except for a slight retardation in bony integration of the heat treated allografts between week 39 and 52 postoperatively. Complication rates were 11,4% vs. 10,7%. In conclusion, moderate heat treatment of bone allografts appears to be a practicable and safe method to improve safety in bone transplantation in clinical practice. In addition to the known guide lines for bone banking heat treating of allografts should be further improved in order to minimize the low remaining risk of infection which exists despite of the three months test.

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