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DOI: 10.1055/s-2008-1037567
Insulinresistenz und erhöhte Serumtransaminasen in Patienten ohne nicht-alkoholische Steatohepatitis – Prä-NASH?
Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) wird auch als hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms bezeichnet. Eine Assoziation mit Insulinresistenz konnte bei Patienten mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) gezeigt werden. Die Faktoren, die jedoch zur Initiation und Progression der NAFLD beitragen sind wenig charakterisiert und die chronologische Abfolge ist unbekannt. Wir vermuten, dass es in einem mehrstufigen Prozess primär zur Steatose kommt, die dann ursächlich zur hepatischen Insulinresistenz führt. Wir haben Patienten mit erhöhten Leberwerten nach Ausschluss einer viralen, alkoholischen, autoimmunen, cholestatischen oder metabolischen Genese untersucht. Bei diesen Patienten wurden Histologien, orale Glukosetoleranz Testung (oGTT) und Lipidanalysen durchgeführt. Zur Bestimmung von Insulinresistenz wurde der HOMA Wert berechnet. Von 37 untersuchten Patienten, zeigten 21 histologische Veränderungen im Sinne einer NASH und 16 eine Histologie ohne NASH. Bei diesen Patienten lag normales Lebergewebe oder eine gering gradige Inflammation/Steatose ohne histologische Merkmale einer NASH vor. Der BMI (28.2 vs. 29.5kg/m2) und die Transaminasen (74 vs. 91 U/l) waren nicht signifikant unterschiedlich zwischen den beiden Gruppe. Histologisch zeigte sich mehr Steatose in Patienten mit NASH (0.7 vs. 1.9, Grad 0–3). 70% der Patienten mit einer NASH wiesen eine pathologische Glukosetoleranz im oGTT auf. Hingegen bestand auch bei 43% der Patienten ohne NASH eine pathologische Glukosetoleranz. In beiden Gruppen waren die Glukose-Nüchternwerte im Normbereich. Weiterhin zeigten sich signifikant höhere Insulin Werte (179 ng/ml vs. 113 ng/ml, p 0,03) in der NASH Gruppe nach 120 Minuten und der HOMA Index lag höher (4.3 vs. 2.6; p<0.05). Die fraktionierte Untersuchung von Blutfetten und Lipoproteinen ergab tendenziell höhere Serum Triglyzeride und ein Anstieg des sdLDL in Patienten mit einer NASH. Zusammenfassend haben wir eine Gruppe von Patienten mit pathologischen Serumtransaminasen ohne histopathologische Zuordnung zur NASH identifiziert, die auch eine pathologische Glukosetoleranz aufweisen. Diese Patienten sind nicht charakterisiert und könnten ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer NASH besitzen. Der Verlauf dieser Subgruppe wird Aufschluss über die Progression der NAFLD aus dieser „Prä-NASH“ ergeben und die Glukosetoleranz könnte ein Prädiktor für die Entwicklung der NASH sein, möglicherweise sogar beeinflussen.
Insulinresistenz - NAFLD