Z Orthop Unfall 1996; 134(1): 76-80
DOI: 10.1055/s-2008-1037421
© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Rolle der transkraniellen Magnetstimulation in der Diagnostik der zervikalen Wurzelkompression und zervikalen Myelopathie

The Objective Measurement of Motor Impairment by Magnetic Stimulation of Central Nerve Structures in Cervical Nerve Root Compression and MyelopathyP. Wehling, K. P. Schulitz, J. Hartmann
  • Forschungsgruppe Neuroorthopädie (Leiter: PD Dr. P. Wehling). Orthopädische Universitätsklinik Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. K. P. Schulitz)
Die neurophysiologischen Ableitegeräte wurden durch Sachmittel der “Deutschen Forschungsgemeinschaft” ermöglicht
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wurde mit Hilfe der transkraniellen Magnetstimulation untersucht, inwieweit motorische Ausfälle radikulären Ursprungs mit Hilfe dieses Untersuchungsverfahrens objektiviert werden können.

Wir untersuchten 6 Kontrollpersonen ohne bekannte spinale Erkrankung, 25 Patienten mit zervikaler Wurzelkompression (14 ohne Parese, 11 Patienten mit Parese) und 9 Patienten mit zervikaler Myelopathie durch intraspinale zervikale Raumforderung (4 ohne Parese und 5 mit Parese).

Die Ergebnisse zeigen, daß Paresen bei zervikaler Wurzelkompression und Myelopathie mit einer Latenzerhöhung der Muskelpotentiale nach magnetischer Hirnrinden- bzw. Wurzelstimulation korrelieren. Bei kompressionsbedingten Radikulopathien bzw. Myelopathien ohne Parese zeigten sich ebenfalls Unterschiede zwischen Kontrollgruppe und Untersuchungsgruppe auf niedrigem Signifikanzniveau (C6: p < 0,105; C7: p <0,202; zervikale Myelopathie: p< 0,592).

Aufgrund der besseren Reizbarkeit des Kortex bzw. der Nervenwurzeln für die Areale des Arms (im Vergleich zum Bein) ergibt sich für die Anwendung der Magnetstimulation bei zervikalen Radikulopathien und Myelopathien eine besonders hohe Reproduzierbarkeit der Potentiale und damit Zuverlässigkeit der Aussagen.

Für den orthopädischen und neurochirurgischen Bereich bestehen grundsätzlich Untersuchungsmöglichkeiten bei der Beschreibung motorischer Ausfälle radikulären Ursprungs und bei der Diagnostik zervikaler Myelopathien. Die Methode hat sich im praktisch orthopädischen Alltag bewährt.

Abstract

We were interested in the question, if transcranial magnetic Stimulation of nerve structures can be used in the objective description of motor impairment in humans with cervical nerve root compression and myelopathies. We could demonstrate, that paresis is combined with an increase of the latency of the evoked muscle potentials.

Applications of the method in Orthopaedics and Neurosurgery involve description of motor deficits in cervical compression radiculopathy and myelopathy. Although the value of the method for orthopaedic and neurosurgical purposes is not yet clear, our experiences indicate interesting diagnostic possibilities in cervical spine diagnostics.

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