Geburtshilfe Frauenheilkd 1983; 43(4): 213-216
DOI: 10.1055/s-2008-1037090
Gynäkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sterilisation - Refertilisierung

Erfahrungen und Ergebnisse bei 119 mikrochirurgisch refertilisierten FrauenMicrosurgical Reversal of Sterilization: Experiences and Results in 119 CasesH. W. Schlösser, Ch. Frantzen, N. Mansour, H. C. Verhoeven
  • Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. L. Beck)
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Von Januar 1976 bis Ende März 1982 wurden an der UFK Düsseldorf 119 mikrochirurgische Refertilisierungsoperationen nach vorausgegangener Tubensterilisation durchgeführt. Die Mehrzahl der Frauen war bei der Sterilisation nicht älter als 30 Jahre. Der Hauptgrund für den Refertilisierungswunsch war eine neue Partnerschaft. Bis jetzt ist insgesamt bei 69 Patientinnen zumindest eine intrauterine Gravidität (58,0%) eingetreten. Über Extrauteringraviditäten berichteten 3 Frauen (2,5%).

Die Prognose einer Refertilisierungsoperation bezüglich späterer Schwangerschaften hängt wesentlich von der postoperativ verbliebenen Tubenlänge und der Anastomoselokalisation ab. Bei isthmisch-isthmischen Anastomosen traten in 80% der Fälle intrauterine Graviditäten auf. Es wird empfohlen, Tubensterilisationen bei Frauen unter 30 Jahren nur nach zwingend begründeter Indikation durchzuführen. Eine Tubensterilisation bei der jungen Frau sollte so vorgenommen werden, daß eine spätere Refertilisierung optimale Aussichten auf Erfolg bietet. Die Möglichkeit der Refertilisierung sollte nicht die Indikation zur Tubensterilisation im Sinne einer liberaleren Handhabung beeinflussen.

Abstract

From January 1976 to March 1982 119 microsurgical reversals were performed.

Most of these women were not older than 30 years at the time of sterilization.

A new partnership was the main reason for a request of reversal.

Up to now 69 patients (58,0%) achieved an intrauterine pregnancy. Ectopic pregnancies occurred in 3 women (2,5%). The prognosis of a reversal depends mainly on the remaining length of the fallopian tube and the site of the anastomosis. For isthmo-isthmic anastomoses the intrauterine pregnancy rate was 80%.

Due to today's high divorce rates tubal sterilization in women younger than 30 years should be based on a well founded indication.

In younger patients only such sterilization techniques should be performed, which offer the highest chances for reversal.

    >