Deskriptive Epidemiologie und Prognose maligner gynäkologischer Tumoren

Zusammenfassung

Mit dem Datenmaterial des Saarländischen Krebsregisters werden Epidemiologie und Prognose gynäkologischer maligner Tumoren für den Zeitraum von 1971 - 1985 dargestellt. Das Mammakarzinom ist der häufigste gynäkologische Tumor im Saarland, gefolgt von den bösartigen Neubildungen des Uterus (Zervix und Korpus). Das entspricht weltweiten Beobachtungen. Die Altersverteilung aller untersuchten Tumorlokalisationen ist annähernd normal verteilt mit einem Häufigkeitsmaximum zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr. Mamma-, Zervix- und Korpus-karzinome haben etwa die gleiche Prognose (5-Jahres-Über-lebensrate > 60%). Die Prognose von Ovarialkarzinomen ist deutlich schlechter. Eine Abnahme der Inzidenz im Beobachtungszeitraum ist nur beim Zervixkarzinom zu verzeichnen. Die Mortalitätsraten für alle untersuchten Tumorlokalisationen haben sich im Untersuchungszeitraum nicht verändert. Es kann gezeigt werden, daß der Anteil der neu erkrankten Patientinnen in höheren und höchsten Altersgruppen ständig zunimmt, die Mortalität aber nicht gleichsinnig ansteigt, was auf einen zunehmenden Heilungserfolg bei der Behandlung bösartiger gynäkologischer Tumoren hinweist. Da das Saarländische Krebsregister das einzige ausreichend lange bestehende, bevölkerungsbezogene Krebsregister ist, haben die Aussagen Modellcharakter für die Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland.

Abstract

Based on data from the Saarland (W. Germany) Cancer Registry, epidemiology and prognosis of gynaecological malignancies is presented for the period 1971 - 1985. Breast cancer is the most frequent gynaecological tumour followed by tumours of the uterus (cervix + corpus). This is in accordance with worldwide observations. The age distribution of all analysed tumour localisations follows approximately a normal distribution with a maximum between 60 and 65 years of age. Tumours of the breast, cervix and corpus have almost the same prognosis (5-year-survival-rate > 60%); the prognosis of ovarian cancer is distinctly poorer. A clear decrease in the incidence is observed only for cervical cancer. The indications are that the proportion of aged patients is continually rising. The mortality, on the other hand, does not increase to the same extent, which indicates a progressive success of therapy of gynaecological malignancies. Since the Saarland Cancer Registry is the only population-based unit functioning for a sufficiently long period, the results represent a model of the situation in the Federal Republic of Germany.