Klin Monbl Augenheilkd 1994; 204(1): 48-54
DOI: 10.1055/s-2008-1035502
Sitzungsberichte

© 1994 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Refraktion im Kindesalter als Risikofaktor für die Entwicklung von Amblyopien und/oder Strabismus

Niederschrift nach einem Rundtischgespräch während der 89. Tagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft am 25.9.1991 in Leipzig (gekürzt, gegliedert und mit einer Zusammenfassung versehen)Refraction During Childhood as a Risk Factor for Inducing Amblyopia and/or Strabism TeilnehmerDieter Friedburg (Krefeld) , Gunter Karl von  Noorden (Houston) , Huibert Jan Simonsz (St. Gallen) , Uwe Veltmann (Warendorf/Münster) , Reiner Weidlich (Halle/Saale) , ModerationWolfgang Haase (Hamburg) 
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Unter den bekannten Risikofaktoren, die zur Entwicklung eines Strabismus und/oder einer Amblyopie führen können, werden in einem Rundtischgespräch nur die Rolle der Hypermetropie und des Astigmatismus untersucht. Eine Hypermetropie von mehr als 2,5 dpt oder ein Astigmatismus von 1 dpt oder mehr mit schräger Achse oder ein solcher nach der Regel, entdeckt im Alter von 12 Monaten, führen überproportional häufig zur Amblyopie und/oder Strabismus. Ametropien, welche die genannten Werte übersteigen, sollten deshalb korrigiert werden. Zunehmende Ametropie gilt im frühen Kindesalter ebenfalls als Risikofaktor. Die Rolle der im 1. Lebensjahr z.T. nur passager auftretenden Refraktionsanomalien (Astigmatismus) ist noch nicht hinreichend geklärt. Bei schielenden - auch intermittierend - Kindern soll jeder Refraktionsfehler korrigiert werden

Summary

The members of the panel refer to the recent literature. As has been shown by several groups of authors (Atkinson et al., Abrahamsson et al., Ingram et al.) hypermetropia of 3 diopters or more as well as astigmatism of 1 or more dpt at the age of 12 months, especially oblique astigmatism, increase the rate of amblyopia/strabism until the age of 4 years. The risk rises too, if the refractive error deteriorates. The authors conclude that the prescription of glasses in non-squinters should be based on these new findings.

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