Zusammenfassung
Hintergrund Mit dem Heidelberg-Retina-Tomographen (HRT) lassen sich peripapilläre Höhenmeßwerte bestimmen. Dazu stehen 2 Referenzebenen zur Verfügung. Welche der beiden Referenzebenen das Ausmaß des Glaukomschadens besser beschreibt, ist bisher nicht geprüft.
Patienten und Methoden Bei 32 Augen von 32 Glaukompatienten mit einer definierten Asymmetrie des Gesichtsfeld-Schadens zwischen oberem und unterem Halbfeld wird geprüft: I.) ob bei Anwendung der beiden Referenzebenen der Höhenmeßwert mit dem Gesichtsfeld-Schaden übereinstimmt. II.) ob das Ausmaß der Asymmetrie des Gesichtsfeld-Schadens zwischen oberem und unterem Halbfeld durch die Asymmetrie der Höhenmeßwerte zwischen oberer und unterer Retinahälfte mit einem neuen retinalen Asymmetriedifferenzwert (RAD) erfaßt wird. III.) in welchem Abstand vom Papillenrand Höhenmeßwerte das Ausmaß des Gesichtsfeld-Schadens am besten erfassen.
Ergebnisse I.) Bei fortgeschrittenem Gesichtsfeld-Schaden liegt nur für Referenzebene 1 eine signifikante Korrelation zwischen dem Höhenmeßwert und dem Gesichtsfeld-Schaden vor. II) Bei fortgeschrittenem Gesichtsfeld-Ausfall mit hoher Asymmetrie des Gesichtsfeld-Schadens liegt eine Übereinstimmung zur Asymmetrie der Höhenmeßwerte bei 11 von 12 Augen vor, bei weniger ausgeprägtem Gesichtsfeld-Ausfall mit kleiner Asymmetrie bei 12 von 20 Augen. III.) Die Übereinstimmung zwischen der Asymmetrie des Gesichtsfeld-Schadens und der Asymmetrie der Höhenmeßwerte nimmt mit zunehmendem Abstand vom Papillenrand ab.
Schlußfolgerungen Höhenmeßwerte sollten nahe dem Papillenrand bestimmt werden. Die Berechnung der retinalen Asymmetriedifferenz (RAD) der Höhenmeßwerte als zusätzlicher Parameter scheint sinnvoll, da sie im Gegensatz zu absoluten Höhenmeßwerten vom Alter der Patienten und von der verwenden Referenzebene unabhängig ist. Eine hohe Asymmetrie des Gesichtsfeld-Schadens, also ein fortgeschrittenes Stadium der Glaukomerkrankung wird durch die retinale Asymmetriedifferenz (RAD) der Höhenmeßwerte mit hoher Sensitivität erfaßt.
Summary
Background Peripapillary height measurements are possible using 2 different reference planes of the Heidelberg-Retina-Tomograph. It is not tested yet, whether the extent of glaucoma damage should be better quantfied using reference plane 1 or 2.
Patients and Methods In 32 eyes of 32 glaucoma patients with a defined up-down asymmetry of visual field loss is tested I.) if there is a significant correlation between peripapillary height and visual field loss comparing reference plane 1 and 2. II.) if there is a conformable up-down asymmetry of the peripapillary height using a new „retinal-asymmetry-difference” (RAD). III.) if conformity between peripapillary height and visual field loss depends on the distance from the disc margin.
Results I.) For an advanced visual field loss there was a significant correlation between visual field loss and peripapillary height using reference plane 1. II.) In eyes with a big up-down asymmetry of visual field loss there was a bigger conformity between the up-down asymmetry of visual field loss and the up-down asymetry of the peripapillary height (11 of 12 eyes), as for a small up-down asymmetry (12 of 20 eyes). III.) Conformity decreases with the distance from the disc margin.
Conclusions Peripapillary height should be examined using measurement circles near the disc margin. Because of its independence on the age and on different reference planes additional calculation of an up-down „retinal-asymmetry-difference” (RAD) seems to be useful. Using this up-down „retinal-asymmetry-difference” (RAD) a big up-down asymmetry of visual field loss, equivalent to an advanced glaucomatous disease, is quantified with high sensitivity.
Schlüsselwörter
Glaukom - Höhenmessung der Retina - Glaukom-Halbfeld-Test - Laser-Scanning-Tomographie - Heidelberg-Retina-Tomograph (HRT)
Key words
glaucoma - height of the retina - laser-scanning-tomography - Heidelberg-Retina-Tomograph (HRT) - glaucoma hemifield test