Klinische Wertigkeit von Mn-DPDP: Neues paramagnetisches hepatobiliäres Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie der Leber

Zusammenfassung

Im Rahmen einer offenen, prospektiven Studie an 20 Patienten mit Verdacht auf maligne Lebertumoren wurde die Verträglichkeit und diagnostische Wertigkeit des neuen hepatobiliären Kontrastmittels Mn-DPDP untersucht. 14 Patienten mit malignen und 5 Patienten mit benignen Leberläsionen wurden mittels T₁ und T₂-gewichteten Spinecho- und T₁-betonten Gradientenecho-Sequenzen jeweils vor und nach intravenöser Applikation von Mn-DPDP untersucht (1,5 Tesla-Magnetom, Siemens). Aufgrund der spezifischen KM-Aufnahme in die Hepatozyten zeigte das Leberparenchym in allen T₁-gewichteten Sequenzen einen signifikanten Anstieg der Signalintensität mit einem verbesserten Signal-Rausch-Verhältnis (S/N). Alle fokalen Läsionen konnten durch eine Verbesserung der Kontrast-Rausch-Verhältnisse (C/N) zwischen Läsion und Leber besser lokalisiert und abgegrenzt werden. Bei metastatischem Befall der Leber stieg die Anzahl der abgrenzbaren Läsionen um 25-120 % im Vergleich zur Nativdiagnostik. Bei 5 Patienten zeigten die Leberläsionen ein signifikantes Enhancement von Mn-DPDP (Zirrhoseknoten, HCC, FNH). Unsere ersten Ergebnisse zeigen, daß Mn-DPDP für die MRT ein sicheres und gut verträgliches Kontrastmittel zur Darstellung und Differenzierung von Leberläsionen darstellt.

Summary

In an open prospective study the tolerance and diagnostic value of the new hepatobiliary contrast agent Mn-DPDP in MR imaging was evaluated in 20 patients suspected of having focal liver lesions. T₁ and T₂-weighted spin-echo sequences and T₁-weighted gradient-echo sequences were obtained before and after intravenous application of Mn-DPDP. In all patients the signal to noise (S/N) values of normal liver tissue increased significantly after application of Mn-DPDP. All focal lesions could be better localized and differentiated due to increased contrast to noise ratios of lesion to liver. Pathological examination revealed in 14 patients malignant and in 5 patients benign liver lesions; one patient had no pathological findings. In metastatic disease of the liver 25-120 % more lesions could be detected in MRI after Mn-DPDP-application, compared with the unenhanced images. In 5 patients the lesions showed significant enhancement of Mn-DPDP (2 cirrhotic nodules, 2 hepatocellular carcinomas, 1 focal nodular hyperplasia). Our preliminary results indicate that Mn-DPDP is a well-tolerated contrast agent useful for the detection and differentiation of liver lesions in MR imaging.

Schlüsselwörter

Magnetresonanztomographie - Hepatobiliäres Kontrastmittel - Leber

Key words

Magnetic resonance tomography - Hepatobiliary contrast agent - Liver