Rofo 1993; 159(10): 361-367
DOI: 10.1055/s-2008-1032779
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kohlenmonoxydintoxikation: Bedeutung computer- und magnetresonanztomographischer kranieller Befunde für Klinik und Verlauf

Carbon monoxide intoxication: Relevance of CT and MR imaging in the acute clinical stage and long-term follow-upW. Klostermann1 , P. Vieregge1 , H. Brückmann2
  • 1Klinik für Neurologie (Direktor: Prof. Dr. med. D. Kömpf)
  • 2Institut für Radiologie (Direktor: Prof. Dr. med. H. D. Weiss) Medizinische Universität zu Lübeck
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Anhand einer Verlaufsuntersuchung an 5 Patienten mit akuter Kohlenmonoxydvergiftung werden klinische Befunde denen bildgebender Verfahren gegenübergestellt. Die initial komatösen Patienten wurden bis zu drei Jahren nach der Intoxikation wiederholt nachuntersucht. In 4 Fällen kam es zu einer weitgehenden Besserung, während bei einem Patienten ein schweres Defektsyndrom mit einer choreatischen Bewegungsstörung resultierte. Im Akutstadium und im Langzeitverlauf ließen sich im kranialen Computertomogramm (CCT) und im Magnetresonanztomogramm (MRT) die typischen Läsionen des Globus pallidus, des Marklagers sowie des Kortex nachweisen. Prognostisch scheinen im initialen CCT sichtbare Marklagerschädigungen eher einen ungünstigen Verlauf anzuzeigen, während initiale Pallidumläsionen keine Aussage zur Prognose zulassen. Eine im Spätverlauf des schweren Falles noch zunehmende Marklageratrophie könnte Ausdruck eines chronisch progredienten, degenerativen Prozesses sein, für den sich bei zwei leichteren Fällen in wiederholten MRT's jedoch kein Anhalt fand.

Summary

Clinical, CT and MR imaging findings of 5 patients are presented who suffered from sudden coma due to carbon monoxide intoxication. Followed with only minor deficits, while one patient survived with a severe choreatic syndrome. Cranial computed tomography (CT) and magnetic resonance imaging (MRI) demonstrated typical lesions in the globus pallidus, the cerebral white matter and the cortex. Initial lesions of the cerebral white matter rather than of the globus pallidus seem to indicate a doubtful clinical prognosis. In the CT of the severe case progressive white matter atrophy was visible still after half a year. In contrast, in two cases with good outcome repeated MRI showed no progressive white matter changes.