Rofo 1993; 159(8): 187-193
DOI: 10.1055/s-2008-1032745
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Determinanten der Beobachter-Variabilität bei der Früherkennungsmammographie - eine ROC-Analyse

Observer variability in early mammographic diagnosis - an ROC analysisE. Swart1 , B.-P. Robra2 , M.-L. Dierks1 , H. Reinerth1 , H.-J. Frischbier3 , J. Bahnsen3 , I. Schreer3 , W. Hoeffken4
  • 1Abteilung Epidemiologie und Sozialmedizin, Medizinische Hochschule Hannover (Leiter: Prof. Dr. med. F. W. Schwartz)
  • 2Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Öffentliches Gesundheitswesen, Medizinische Akademie Magdeburg (Leiter: Prof. Dr. med. B.-P. Robra, M.P.H.)
  • 3Abteilung Gynäkologische Radiologie, Universitätskrankenhaus Eppendorf (Leiter: Prof. Dr. med. H.-J. Frischbier)
  • 4Mammographie-Zentrum Köln (Leiter: Prof. Dr. med. W. Hoeffken)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der Deutschen Mammographiestudie wurde den beteiligten niedergelassenen Ärzten ein Testatsatz mit 30 histologisch gesicherten Fällen vorgelegt. Bei der selbständigen Beurteilung hinsichtlich der Biopsieindikation zeigte sich eine gute Sensitivität (Median bei 25 Ärzten: 0,87). Die Spezifität (Median: 0,86) ist unter den Bedingungen eines flächendeckenden Screenings noch zu verbessern. Beim Vergleich der Einzelergebnisse mit der Majorität und der Referenzindikation konnte eine erhebliche Variabilität innerhalb der Gruppe der mammographierenden Ärzte festgestellt werden. Anhand einer ROC-Analyse wurde die Erfahrung mit der Mammographie unabhängig von Fachgebietsbezeichnung und Praxischarakteristika als entscheidende Determinante der Beobachter-Variabilität ermittelt. Bei einer Aufnahme der Mammographie in das Krebsfrüherkennungsprogramm ergibt sich daraus die Notwendigkeit von praxisorientierten und die Teilnehmer aktiv einbindenden ärztlichen Fortbildungen. Diese sollten durch weitere Qualitätssicherungsmaßnahmen ergänzt werden.

Summary

As part of the German mammographic study, the participating doctors were given test films of 30 histologically confirmed cases. Regarding the indications for biopsy there was good sensitivity (the median amongst 25 doctors was 0.87). Specificity (median 0.86) could be improved. Comparison of individual results with the majority showed considerable variability within the group of doctors performing mammography. ROC analysis indicated that there was considerable observer variability which was independent from the speciality or praxis characteristics of the participants. The inclusion of mammography in an early diagnostic programme requires continuing education of the participants in this technique. This should be supported by further methods of quality assurance.