Rofo 1993; 158(3): 214-220
DOI: 10.1055/s-2008-1032636
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

3D-CT und Angiographie an Ausgußpräparaten von Beckengefäßen: Darstellung der arteriellen Durchblutung der Hüftgelenkspfanne

3D-CT and angiography of phantoms of the pelvic vessels: demonstration of the arterial supply of the acetabulumG. Bachmann1 , T. Pfeifer2 , H. Spies3 , B.-D. Katthagen3
  • 1Röntgenabteilung Innere Medizin (Leiter: Prof. Dr. W. S. Rau)
  • 2Wilhelm-Conrad-Röntgen-Klinik (Leiter: Prof. Dr. H. v. Lieven)
  • 3Orthopädische Klinik (Direktor: Prof. Dr. H. Stürz) Kliniken der Justus-Liebig-Universität, Gießen
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

An 27 Hüftgelenkspräparaten wurden anatomische Studien zur arteriellen Versorgung des Azetabulums mittels konventioneller Angiographie und 3D-CT durchgeführt. In 16 Fällen wurde der arterielle Gefäßbaum über die A. iliaca interna mit unverdünnter Bariumsulfatlösung aufgefüllt und in 11 Fällen mit einer Mischung aus Kunstharz und Bleipuder. Lediglich drei Präparationen von vormals 30 konnten nicht verwendet werden, da bei Bariumsulfatfüllung in einem Fall Extravasate auftraten und in zwei Fällen mit Kunstharz als Medium die Füllung unvollständig war. Von allen Präparaten wurden konventionelle Angiogramme angefertigt, und von den Präparaten mit Kunstharz-/Bleipuderfüllung wurden zusätzlich dreidimensionale Rekonstruktionen der Oberfläche des Azetabulums und des zugehörigen Gefäßausgusses mit der Computertomographie (3D-CT) durchgeführt. Ohne aufwendige Präparationstechniken lassen sich mit der 3D-CT exakte Zuordnungen der Arterien zum Azetabulum aus allen Raumrichtungen überlagerungsfrei vornehmen und Versorgungsgebiete bestimmen. Die 3D-CT ist der konventionellen, nichtselektiven Angiographie dahingehend überlegen, daß sie die kleinen azetabulären Gefäßäste mit ihren Aufzweigungen eindeutig identifizieren kann. Die Gefäßfüllung mit Kunstharz und Bleipuder ist eine optimale Methode für anatomische Studien, da sie sicher und stabil ist, sowohl konventionelle Angiogramme als auch vergleichende 3D-CT-Untersuchungen und die Freipräparation des Gefäßbaumes in Korrosionstechnik ermöglicht. Die Anwendbarkeit der 3D-CT an Gefäßen von Leichenpräparaten mit ihren hervorragenden Darstellungen sollte zu Überlegungen für den Einsatz am lebenden Menschen führen.

Summary

Anatomical studies of the arterial blood supply of the acetabulum were performed utilizing conventional angiography and 3D-CT on 27 hip specimens. In 16 cases the arterial arborisation was filled with undiluted bariumsulfate via the internal artery and in 11 cases with a solution of resin and lead powder. 3 specimens out of 30 were excluded because of extravasation using bariumsulfate in one case and incomplete filling with resin in 3 cases. Conventional angiograms were performed in all specimens and in preparations with resin/lead powder additional three-dimensional reconstructions of the surface of the acetabulum and arterial cast were done with 3D-CT. 3D-CT shows precise relationship of the arteries to the acetabulum in any spatial plane and definition of vascular supply without elaborate preparation. 3D-CT is superior to non-selective conventional angiography because of better definition of arterial arborisation. Filling with resin and lead powder is optimal for anatomical studies because of its reliability and stability. It permits comparative 3D-CT and conventional x-ray examination and subsequent preparation of the vessels in corrosion technique. The advantages of 3D-CT in vessels of cadaver specimens should encourage research on its viability in patients.