Zeitschrift für Phytotherapie 2007; 28(6): 304-310
DOI: 10.1055/s-2008-1032221
Porträt einer Arzneipflanze

© Sonntag Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Die Erdbeere – Waldfrucht, Teedroge und Symbol in der Kunst

Wolfgang Schiedermair
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Publikationsdatum:
18. Juni 2008 (online)

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Zusammenfassung

Als Arzneipflanze war die Erdbeere in den vergangenen Jahrhunderten zwar bekannt, wurde aber vermutlich wenig verwendet. Heute sind die Blätter reine Fülldroge, die Wurzel ist obsolet und die Früchte spielen bestenfalls in der Lebensmittelteeherstellung als Geschmackskorrigens eine Rolle. Dafür sind andere Belege umso auffälliger; die Erdbeere erscheint nicht so sehr wegen ihrer medizinischen Verwendung, sondern wegen ihrer typischen Erscheinung in Volksglauben und Kunst regelmäßig. Vor allem die Zueignung zu Maria ist offensichtlich, wenngleich sie auch als himmlische Speise der Seligen und Dämonen abwehrendes Mittel mit erotischer Konnotation angesehen wurde. Die Erdbeere ist ein schönes Exempel dafür, dass eine Pflanze nicht nur Objekt von Botanik, Medizin und Pharmazie, sondern auch der Kulturgeschichte sein kann.