Effektivität verschiedener nicht medikamentöser Therapiemaßnahmen bei Tinnitus

Zusammenfassung

Die Therapie von Tinnitus ist seit dem 3. Internationalen Tinnitusseminar in Münster und durch vielfältige populärwissenschaftliche Sendungen in Rundfunk und Fernsehen wieder verstärkt in den Vordergrund des Interesses gerückt. - Aus langjährigen Untersuchungen an den Universitätskliniken Bonn und Köln werden die langfristigen Therapieergebnisse der Iontophorese, der transtympanalen Elektrostimulation, der Hörgeräteversorgung, der Tinnitusmaskerverwendung und des Biofeedbacks, an mehr als 400 Patienten durchgeführt, vorgestellt. Durch entsprechende audiologische Kontrollen (Tinnitusanalyse, Tinnitusskalierung etc.) während der Therapiemaßnahme sowie ein halbes Jahr nach Beendigung konnten die auch in anderen Studien berichteten geringen Erfolgsquoten für die hier vorgestellten Therapiemaßnahmen, abgesehen von der Hörgeräteversorgung, von unter 10% bestätigt werden. Bei Hörverlusten und zusätzlichem Tinnitus kann mit einer Hörgeräteversorgung auch langfristig bei etwa 30% der Patienten eine deutliche Linderung der Belästigung durch den Tinnitus ermöglicht werden. Eine abschließende Wertung der aufgeführten Therapiemaßnahmen kann jedoch unterstreichen, dass die verschiedenen Methoden bei der Behandlung von Tinnitus berücksichtigt und probativ getestet werden sollten, da zur Zeit noch keine ausreichenden Ergebnisse zur Korrelation von Art und Grad sowie zur Genese von Tinnitus und möglichen Therapiemaßnahmen und deren Effektivität verfügbar sind.

Summary

To compare the benefits of different therapeutic methods in patients suffering from tinnitus persisting for more than one year, the results of a study with 462 patients are presented. Transtympanal electrical stimulation at the promontory, iontophoresis of lidocaine, EMG biofeedback and masking by hearing aids or tinnitus maskers are compared with regard to their therapeutic efficiency directly after the test period and half a year later. The results indicate the importance of controlling for placebo effect in assessing the therapeutic value of the first three methods (electrical stimulation, iontophoresis and biofeedback). For these therapies an improvement by only less than 10% could be attained compared to success rates of 60% reported in the literature. About 30% of the patients could be successfully equipped with hearing aids or tinnitus maskers, 60% showing a stable benefit over a period of three years. To compare the benefits of the different methods the features of tinnitus (pitch, loudness, type and stability of masking, residual inhibition) and the subjective scaling of the therapeutic efficiency are examined. With regard to other even more recent therapies, the fitting of hearing aids in patients with tinnitus plus hearing loss seems to be of utmost importance in combatting tinnitus.