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DOI: 10.1055/s-2007-998108
Hat die Duplizitätstheorie der Haarzellen heute noch Gültigkeit?
Is the “Duplizitätstheorie” Today Valid? Vorgetragen auf der 74. Jahresversammlung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte am 28. und 29. September 1990 in Mainz.Publication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)
Zusammenfassung
Nach der Duplizitätstheorie findet die neurale Schallreizverarbeitung bei niedrigen Schallintensitäten auf den Nervenfasern der äußeren Haarzellen, bei hohen Schallintensitäten auf den Nervenfasern der inneren Haarzellen statt. Die Entdeckung der otoakustischen Emissionen als Ausdruck der Motilität der äußeren Haarzellen macht eine Modifikation der Duplizitätstheorie notwendig. Danach üben die äußeren Haarzellen als motorische Stellglieder nur Helferfunktionen aus zur Steigerung der Empfindlichkeit der inneren Haarzellen und dienen nicht der direkten Nachrichtenübertragung im Sinne einer neuralen Kodierung des Schallsignals. Die Schallreizverarbeitung findet im gesamten Intensitätsbereich des Hörens auf den Nervenfasern der inneren Haarzellen statt.
Summary
The “Duplizitätstheorie” of Meyer zum Gottesberge (1948) stats that signal processing takes place at low sound intensities on the nerve fibers of the outer hair cells, whereas at high sound intensities on the nerve fibers of the inner hair cells. The discovery of otoacoustic emissions by Kemp (1978) makes a modification of the “Duplizitätstheorie” necessary. The outer hair cells are supposed to be motor-drives final control elements to enhance the sensitivity of inner hair cells. Thus outer hair cells do not serve for the direct transmission of information in the sense of neural coding. Signal processing takes place at all intensities exclusively on the nerve fibers of the inner hair cells.