Laryngorhinootologie 1991; 70(11): 599-603
DOI: 10.1055/s-2007-998105
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die funktionelle Dysphonie nach Halswirbeltrauma

The Functional Voice Disorder After an Injury to the Cervical SpineM. Hülse
  • Abteilung für Phoniatrie, Pädaudiologie und Otoneurologie der HNO-Klinik, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg (Leiter: Univ.-Prof. Dr. M. Hülse)
Diese Arbeit wurde auszugsweise auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie, Aachen 1991, vorgetragen.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Stimmstörungen und begleitende Mißempfindungen, wie z.B. Globusgefühl, werden nach leichten Schädel-Hirn-Traumen und nach Halswirbelsäulentraumen oft nicht beachtet, auch wenn ihr Vorkommen immer wieder berichtet wird. Bisher bestehen keine einheitlichen Vorstellungen über den Pathomechanismus, der nach „kleineren” Traumen zur Dysphonie führen könnte, weshalb im Einzelfall erhebliche Diskrepanzen bei der Diagnose, der Therapie und der gutachterlichen Einschätzung entstehen. - In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass eine posttraumatische Dysphonie nach leichteren Traumen ein klar definiertes Krankheitsbild darstellt, dessen Pathomechanismus beschrieben wird. Die Diagnose der posttraumatischen Dysphonie ergibt sich aus der typischen Unfallanamnese, dem Nachweis der funktionellen, meist hyperkinetischen Dysphonie und dem Nachweis eines funktionellen Defizites im Bereich der Halswirbelgelenke bei C 2/3. Die exakte Diagnose ermöglicht eine gerechte Beurteilung bei der Begutachtung, bietet aber auch wertvolle therapeutische Ansätze.

Summary

After a head or a cervical injury dysphonia and its accompanying globus syndrome are often ignored, even if the existence of these traumatic sequelae are repeatedly reported. Till now there is no coherent idea about their pathogenesis, wherefore in the individual case wide differences exist in the diagnosis, treatment and in the expert opinion. - It could be shown in this paper, that a posttraumatic dysphonia, due to a minor trauma, is a well defined disease with an uniform pathogenesis. The diagnosis results from the typical anamnesis of the accident, from the prove of the functional dysphonia and last not least from the prove of a functional deficit of the cervical spine, especially in the height of C 2/3. The right diagnosis allows a causal treatment and enables a just expert opinion.